Maas nach Kritik aus China: werde weiter Aktivisten treffen

Foto: epa/Felipe Trueba
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BERLIN (dpa) - Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) hat sein von China heftig kritisiertes Treffen mit dem Hongkong-Aktivisten Joshua Wong verteidigt.

Er werde auch weiterhin Menschenrechtsanwälte und Aktivisten treffen, machte Maas am Donnerstag in Berlin deutlich. «Unsere grundsätzliche Position zu Chinas «Ein Land, zwei Systeme»-Politik ist unverändert. Und wir unterstützen die Rechte, die Hongkong im Rahmen dieser chinesischen Politik genießt», sagte Maas. «Wir haben uns immer dafür ausgesprochen, dass diejenigen, die in Hongkong demonstrieren, auch ihre Meinung auf der Straße äußern können.»

Maas verwies auch auf die jüngste Reise von Kanzlerin Angela Merkel nach China. «Wenn die Kanzlerin in Peking ist, trifft sie auch Menschenrechtsanwälte, Aktivisten. Wenn ich in Peking bin, tue ich das auch», sagte der Außenminister. «Und wenn ich in Berlin bin, tue ich das genauso, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.»

China hatte die Zusammenkunft mit Wong scharf missbilligt, den deutschen Botschafter ins Außenministerium einbestellt und Konsequenzen für die bilateralen Beziehungen angekündigt. Wong sei ein Organisator gewaltsamer Proteste, kritisierte der chinesische Botschafter in Deutschland, Wu Ken, am Vortag.

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Protesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei endeten. Die Protestbewegung befürchtet zunehmenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong. Auch fordern die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten. Aus den Reihen der Protestbewegung gab es ebenfalls Gewalt.

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