Maas dankt deutschen Soldaten für Einsatz in Afghanistan

Bundesaußenminister Heiko Maas schaut während des Treffens zu. Foto: epa/Andrej Cukic
Bundesaußenminister Heiko Maas schaut während des Treffens zu. Foto: epa/Andrej Cukic

KABUL: Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei seinem Afghanistan-Besuch den fast 20-jährigen Einsatz der Bundeswehr in dem asiatischen Krisenland gewürdigt. «Hier ist vieles erreicht worden. Und das hat auch etwas damit zu tun, dass die deutsche Bundeswehr dafür gesorgt hat, dass es hier mehr Sicherheit gibt», sagte Maas am Donnerstag in der afghanischen Hauptstadt Kabul. «Und dafür will ich den Soldatinnen und Soldaten meinen Dank aussprechen.»

Als Erfolge der letzten 20 Jahre nannte Maas die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung, den Bau von Schulen für Mädchen und die Verbesserung der Frauenrechte insgesamt. Was in den vergangenen 20 Jahren auch dank der internationalen Truppen aufgebaut worden sei, habe das Land «weit vorangebracht». «Deshalb ist das nicht umsonst gewesen.»

Auch die aufständischen Taliban könnten kein Interesse daran haben, das Land wieder im Chaos versinken zu lassen. «Es gibt glaube ich auch bei den Taliban ein Interesse, dafür zu sorgen, dass dieses Land eine gute Zukunft hat.» Mit einer Zunahme der Anschläge auf Nato-Truppen während des Abzugs in den kommenden Wochen rechnet Maas nicht unbedingt. «Wir sind auf alles vorbereitet», betonte er. Es gebe aber «hoffnungsvolle Signale», dass die befürchtete Zunahme von Gewalt gegen ausländische Soldaten nicht zur Realität werde.

Die Nato hatte vor zwei Wochen entschieden, nach fast 20 Jahren die rund 10.000 noch in Afghanistan verbliebenen Soldaten nach Hause zu holen. Zuvor hatten sich die USA als größter Truppensteller darauf festgelegt, bis zum 11. September das Land zu verlassen - dem 20. Jahrestag der Terroranschläge des Netzwerks Al-Kaida in den USA. Inzwischen ist eine Verkürzung der Abzugsphase bis zum 4. Juli im Gespräch, dem Nationalfeiertag der USA.

Als offizieller Starttermin des Abzug gilt der 1. Mai. Die Vorbereitungen auf den einzelnen Stützpunkten laufen aber bereits auf Hochtouren - auch bei der Bundeswehr. Deutschland stellt nach den USA das zweitgrößte Kontingent der Nato-Truppe. Von den 1100 deutschen Soldaten sind etwa 100 in Kabul und rund 1000 nahe der nordafghanischen Metropole Masar-i-Scharif stationiert. Das dortige Camp Marmal ist der größte Bundeswehr-Stützpunkt außerhalb Deutschlands.

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