Maas fordert weitere diplomatische Annäherung

Bundesaußenminister Heiko Maas. Foto: epa/Christian Bruna
Bundesaußenminister Heiko Maas. Foto: epa/Christian Bruna

BERLIN (dpa) - Nach dem Helsinki-Gipfel hat Bundesaußenminister Heiko Maas eine weitere diplomatische Annäherung zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsidenten Wladimir Putin angemahnt.

«Es ist wichtig, dass die USA und Russland miteinander reden», sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag. «Wir können uns in Syrien, in der Ukraine, bei Rüstungskontrolle und Abrüstung keine Sprachlosigkeit zwischen Washington und Moskau leisten.»

Internationale Politik sei auf den Dialog angewiesen, betonte Maas. «Sie braucht aber genauso sehr Verlässlichkeit, Beständigkeit und harte Arbeit - auch abseits des Rampenlichts.» Die nächsten Monate würden zeigen, wie belastbar das Treffen in Helsinki in dieser Hinsicht gewesen sei. Vor allem im Bereich der nuklearen Rüstungskontrolle liege es im deutschen Interesse, dass Russland und die USA konstruktiv zusammenarbeiteten und bestehende Verträge eingehalten würden. «Hier braucht es nun schnellstmöglich praktische Schritte, damit es nicht nur beim bloßen Bekenntnis zur Zusammenarbeit bleibt», forderte der Minister.

Trump und Putin hatten nach eigenen Worten versucht, in Helsinki einen Neuanfang in den schwer belasteten Beziehungen beider Länder zu finden. «Unsere Beziehungen waren nie schlechter als sie es jetzt sind. Das hat sich vor vier Stunden geändert», sagte Trump. «Es war ein gutes Treffen», sagte er am Montagabend (Ortszeit) dem Sender Fox News. Themen seien Atomwaffen, Krieg und Frieden, Terrorismus, Wirtschaft, die Ukraine, Syrien und der radikale Islam gewesen.

Das Treffen wurde von der Russland-Affäre in den USA überschattet. Die US-Justiz beschuldigt Agenten des russischen Militärgeheimdienstes, durch Computerhacking aktiv in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingegriffen zu haben.

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Jürgen Franke 18.07.18 00:51
Maas will sich jetzt wohl
auch als Außenpolitiker profilieren. Sollte sich jedoch erst einmal um die Abschiebeproblematik in Deutschland kümmern, denn auf diesem Gebiet scheint nichts mehr zu funktionieren.