Lukaschenko droht dem Westen

«Nehmen eure Hauptstädte ins Visier»

Foto: epa/Mikhail Klimentyev
Foto: epa/Mikhail Klimentyev

MINSK: Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der russlandtreue Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, dem Westen gedroht. Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.

«Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die - wie man jetzt sagen kann - Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen», sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.

Er fügte hinzu: «Fassen Sie uns nicht an - und wir werden Sie nicht anfassen.» Ungeachtet der Tatsache, dass Russland selbst die Ukraine angegriffen hat, stellen sich Moskau und das verbündete Minsk immer wieder als Opfer vermeintlich feindlicher Politik des Westens und der Nato im Speziellen dar.

Seit Ende Februar schon gibt es die Befürchtung, dass Belarus offiziell an der Seite Russlands in den Krieg einsteigen könnte. Lukaschenko hat bereits eingeräumt, dass in den ersten Kriegswochen russische Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus auf die Ukraine abgefeuert wurden.

Die Nato hatte bei ihrem zweitägigen Gipfel in Madrid eine deutliche Verstärkung der Ostflanke sowie den Start des Verfahrens zur Aufnahme von Finnland und Schweden beschlossen. Kremlchef Wladimir Putin kündigte daraufhin an, auf die mögliche Verlegung von Nato-Soldaten nach Finnland selbst mit Truppenverlegungen reagieren zu wollen.

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Bernd Lange Berlin 03.07.22 20:00
@ Ingo kerp- immer dieselbe Leier
bei wem stehen Sie denn auf der Gehaltsliste-- putin ?- oder haben die jetzt gewechselt
René Schnüriger 03.07.22 14:42
Intelligente Feststellung
Aber natürlich, Herr Lukaschenko! Jedes Land soll reagieren, wenn es angegriffen wird!
Ausser natürlich, wenn Sie von Putin angegriffen werden. Dann handelt es sich um eine fürsorgliche Umarmung ihres autokratischen Bruders. :-((
Urs Widmer 03.07.22 14:30
Der Herr Diktator überschätzt sich, hat seit langem jeden Sinn für die Realität verloren. Ausser Putin interessiert sich niemand für ihn und seinen Vasallenstaat. Bellende Hunde beissen nicht, wie man so schön sagt.
Strauss 03.07.22 14:10
Ja aber natürlich ist auch der...
ein krummer Hund wie Putin. Wenn der jetzt versucht von dort aus Ukrainische Raketen abzufangen, wird er
selber bald Zielscheibe vom Geschoss der Leopanzer und amerikanischen Raketen werden. Da brauchts die ``Schwedentechnik`` vorerst noch nicht.
Ingo Kerp 03.07.22 11:10
Wer um alles in der Welt sollte Belarus angreifen wollen? Der gute Diktator hatte wohl einen schlechten Traum. Ein Land das hauptsächlich Planwirtschaft betreibt, dürfte für keinen interessant sein.