Airlines werden nicht mehr so schnell wachsen

Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa AG, Carsten Spohr. Foto: epa/Christian Charisius
Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa AG, Carsten Spohr. Foto: epa/Christian Charisius

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Luftfahrtindustrie wird nach Auffassung des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr in den kommenden Jahren nicht mehr so schnell wachsen.

Die Gesellschaften hätten zunehmend mit knappen Ressourcen beispielsweise beim Personal, bei Ersatzteilen und Flugzeugen zu kämpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende am Dienstag am Rande der Hauptversammlung seines Unternehmens in Frankfurt. Auch die Infrastruktur am Boden reiche nicht mehr aus.

Das Angebot werde künftig nicht mehr stärker als die Nachfrage steigen, sagte Spohr. Lufthansa werde aber an dem stattfindenden Wachstum teilhaben. Die Passagiere könnten nicht mehr mit immer billigeren Tickets rechnen: «Der Preisverfall wird nicht so schnell weitergehen wie in der Vergangenheit.»

Spohr geht mit einem Rekordgewinn im Rücken in die Hauptversammlung. Im Geschäftsjahr 2017 hat der Dax-Konzern mit 2,37 Milliarden Euro den dritten Rekordgewinn in Folge eingeflogen. Die Anteilseigner sollen in Form einer von 50 auf 80 Cent erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben.

Aktuell geht es im Konzern vor allem darum, die Direktflugtochter Eurowings auf Gewinnkurs zu bringen. Mit der Integration der vollständig übernommenen Brussels Airlines und von Teilen der insolventen Air Berlin sind die Kosten bei der expandierenden Tochter deutlich gestiegen. Spohr erwartet einen Verlust im dreistelligen Millionen-Bereich. Weitere Übernahmen stehen nach Interview-Aussagen von Eurowings-Chef Thorsten Dirks derzeit nicht auf der Liste.

Neben der Bilanz soll auf der Hauptversammlung auch eine neue Satzung der Aktiengesellschaft beschlossen werden. Auf seiner ersten Hauptversammlung als Aufsichtsratschef legt der frühere Merck-Chef und Ex-Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley eine Neufassung vor.

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