«Lucky Luuk» - Niederlande feiern de Jong

Foto: epa/ Koen Van Weel
Foto: epa/ Koen Van Weel

ROTTERDAM (dpa) - Aufatmen bei Oranje: «Lucky Luuk» beschert den Niederländern einen Erfolg in der EM-Qualifikation gegen Nordirland. Der Ex-Gladbacher de Jong trifft erst in der Nachspielzeit. In der Gruppe C sind die Niederländer punkt- und torgleich Gruppenerster mit Deutschland.

Alles richtig gemacht, Ronald Koeman! Wolfsburgs viermaligen Saisontorschützen Wout Weghorst hatte der niederländische Fußball-Nationaltrainer zu dessen Missfallen nicht für die Länderspielwoche nominiert, den beim FC Sevilla erfolglosen Luuk de Jong aber mitgenommen. In Oranje fühlt sich der frühere Gladbacher Stürmer wohl. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit ebnete er seinem Team den Weg zum wichtigen 3:1 (0:0)-Sieg über Nordirland in der EM-Qualifikation.

Den Gastgebern gelang in Rotterdam erst spät die Entscheidung durch zwei Tore von Memphis Depay (80. Minute/90. +4) und eben das von de Jong (90. +1), die Nordiren waren durch Josh Magennis in der 75. Minute in Führung gegangen. «Wir sind am Boden zerstört», sagte Nordirlands Trainer Michael O'Neill bei der BBC.

In Sevilla fiel de Jong bislang nur durch zahlreiche vergebene Großchancen auf und ist noch ohne Torerfolg. Aber am Donnerstagabend jubelte der 29-Jährige über den späten Erfolg: «Das fühlt sich fantastisch an, genau wie mein Tor.» Die niederländische Presse feierte ihn als «Lucky Luuk», «De Telegraaf» schrieb: «Wir stehen mit einem Bein in der EM.»

Doch das Boulevardblatt urteilte auch knallhart: «Trotz des Sieges war das eine miese Vorstellung von Oranje gegen ein armseliges Nordirland.» Koeman war ebenfalls mit der Vorstellung seines Teams unzufrieden, betonte aber auch: «Das ist kein Glück, dass wir das noch umdrehen. Das ist auch eine Qualität.»

Mit dem vierten Sieg im fünften EM-Qualifikationsspiel sind die Niederländer und Deutschland punktgleich und haben exakt dieselbe Tordifferenz. Am Sonntag treten beide im Fernduell um Platz eins in Gruppe C gegeneinander an: Die DFB-Elf muss nach Estland und die Niederlande nach Weißrussland. Auf Platz drei lauern mit ebenfalls zwölf Punkten, aber einem Spiel mehr, die Nordiren. «Wir haben jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den beiden, was nicht ideal ist», sagte Nordirlands Coach O'Neill.

Mit einem Remis am Donnerstag hätten die Nordiren immerhin Platz zwei in der Gruppe C vor den Niederlanden behaupten können. Darum agierten sie die meiste Zeit extrem defensiv und ließen die Elftal beinahe nach Belieben gewähren - doch die konnten ihre Überlegenheit selten nutzen. Erst spät fiel die Entscheidung. «Zwei Gegentore in der Nachspielzeit zu kassieren, das macht das Ergebnis sehr hart für uns», sagte O'Neill.

Die «Green And White Army» hatte berechtigte Hoffnungen auf eine Überraschung. «Über lange Strecken haben sie uns nicht viele Probleme bereitet, und es war genial, als wir in Führung gegangen sind», resümierte O'Neill. Nach dem 1:0 durch Magennis «haben wir gehofft, wenigstens mit einem Punkt aus dem Spiel zu gehen», so O'Neill. Jedoch machte de Jong diese Hoffnung zunichte.

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