Löw will nicht über EM-Topf 2 hadern

«Stellen uns der Situation»

Foto: epa/Filip Singer
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FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Fußball-Nationalmannschaft ist im internationalen Vergleich nicht mehr erstklassig. Das bekommt Joachim Löw auch bei der Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen vor Augen geführt. Die Einteilung in den zweiten Lostopf am Sonntag in Dublin gefällt dem Bundestrainer nicht.

Joachim Löw will trotz der Degradierung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den zweiten Lostopf die Qualifikationsrunde für die EM 2020 selbstbewusst angehen. «Natürlich hätten wir uns für die Auslosung eine andere Konstellation gewünscht, aber wir stellen uns der Situation und nehmen sie an», sagte der Bundestrainer am Donnerstag in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes. Die DFB-Auswahl befindet sich nach dem Abstieg aus der A-Staffel der Nations League am Sonntag (12.00 Uhr) in Dublin nicht im Topf der besten Teams und könnte in der Ausscheidungsrunde unter anderem auf einen starken Kontrahenten wie Weltmeister Frankreich, Spanien, England oder Belgien treffen.

Löw kündigte für die Qualifikation für das Pan-Europa-Turnier mit zwölf Gastgebern im übernächsten Sommer die Fortsetzung des Umbauprozesses der 2018 radikal abgestürzten DFB-Elf an. «Die beiden übergeordneten Ziele für das Jahr 2019 sind klar: einerseits junge Spieler an die Nationalmannschaft heranzuführen und ihnen mehr Verantwortung zu geben», betonte der Bundestrainer. «Gleichzeitig wissen wir, dass wir die Ergebnisse brauchen, um uns direkt für die EM 2020 zu qualifizieren», sagte Löw.

Im Convention Center der irischen Hauptstadt werden von der UEFA zehn Qualifikationsgruppen ausgelost - fünf mit fünf Mannschaften und fünf mit sechs Mannschaften. Deutschland kann eine Fünfer- oder eine Sechsergruppe erwischen. Alle Gruppensieger und Gruppenzweiten der zwischen März und November 2019 gespielten Runde qualifizieren sich für die EM. Daher ist auch bei einem starken Gruppenkopf ein Scheitern der DFB-Elf unwahrscheinlich. Zudem wäre bei Losglück auch eine relativ leichte Gruppe mit zum Beispiel der Schweiz, Finnland, Zypern und Moldawien möglich.

Die letzten vier der insgesamt 24 EM-Tickets werden in Playoffs der Gruppensieger der vier Nations-League-Staffeln im März 2020 vergeben. Sollte Deutschland die direkte Qualifikation verpassen, wäre man in dieser Runde nur teilnahmeberechtigt, wenn sich mindestens sieben in der Nations League besser platzierte Teams das Direkt-Ticket geholt haben - ein letztlich theoretisches Szenario.

Löw forderte nach den vielen Enttäuschungen in diesem Jahr Geduld. «Wir wollen der Mannschaft sukzessive ein anderes Gesicht geben. Das ist ein Prozess, bei dem wir auch Geduld brauchen und gerade den jungen Spielern auch Zeit geben müssen zu reifen», sagte der 58-Jährige. In der aktuellen FIFA-Weltrangliste ist der entthronte Weltmeister mittlerweile auf den 16. Platz abgestürzt.

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