Litauen: Aufregung um Vandalismus

VILNIUS (dpa) - In Litauen sorgt die mutmaßliche Schändung eines Holzkreuzes durch chinesische Touristen am «Berg der Kreuze» - einem bekannten Wallfahrtsort in dem katholisch geprägten Land - für Aufregung.

Unterstützer der Demokratiebewegung Hongkongs hatten auf sozialen Netzwerken ein Video und Fotos veröffentlicht. Sie sollen eine Chinesin mit Begleitern zeigen, die an dem Wallfahrtsort ein Holzkreuz mit unterstützenden Botschaften für die Demonstranten in Hongkong entfernt und wegwirft.

Nach einem Bericht der Tageszeitung «Lietuvos rytas» (Dienstag) hat die Polizei eine Untersuchung wegen der Entweihung der religiösen Stätte nahe der Stadt Siauliai im Norden des baltischen EU-Landes eingeleitet. «Beschämender, schändlicher Akt des Vandalismus, der derzeit von den litauischen Behörden untersucht wird», schrieb Außenminister Linas Linkevicius auf Twitter. «Ein solches Verhalten kann und wird nicht toleriert werden.»

Der «Berg der Kreuze» gilt in Litauen als nationales Heiligtum und beliebtes Ziel von Pilgern und Touristen. Auf dem Berg haben fromme Litauer Zehntausende von Kreuzen zum Gedenken an Verstorbene oder wichtige Ereignisse in ihrem Leben aufgestellt. Zu Sowjetzeiten hatten die kommunistischen Machthaber mehrfach Kreuze niederwalzen lassen. Der «Berg der Kreuze» wurde damit auch zu einem Symbol für das litauische Unabhängigkeitsstreben.

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