Listeriose-Ausbruch in Südspanien - internationale Warnung

MADRID (dpa) - Wegen eines Listeriose-Ausbruchs in Spanien hat das Gesundheitsministerium in Madrid eine internationale Warnung herausgegeben. Eine 90-jährige Frau starb in Sevilla an den Folgen der Infektionskrankheit, bei 150 weiteren Menschen wurde die durch verseuchte Lebensmittel übertragene Erkrankung bereits diagnostiziert. Weitere 500 Verdachtsfälle würden derzeit noch untersucht, berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf Gesundheitsministerin María Luisa Carcedo.

Die von Bakterien ausgelöste Krankheit war mutmaßlich durch kontaminierten Hackbraten aus einer Anlage in Andalusien verbreitet worden. Listeriose ist meldepflichtig.

Die meisten Fälle seien bisher in der südspanischen Region Andalusien aufgetreten, aber auch in anderen Landesteilen, darunter Madrid, gebe es Verdachtsfälle, hieß es. Die Regierung habe die Europäische Kommission und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert, dass das betreffende Produkt nur in Spanien verkauft und die «nötigen Maßnahmen» ergriffen worden seien. Die Bürger wurden aufgefordert, keine Produkte der Marke «La Mechá» zu konsumieren. Sollte dies bereits geschehen sein und sie Symptome zeigen, solle unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Die Ansteckung mit Listerien ist für gesunde Erwachsene meist eher harmlos. Bei Schwangeren, Babys, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Krankheit aber tödlich enden. Anzeichen können Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall oder Erbrechen sein. Behandelt wird mit Antibiotika.

In Deutschland gab es Ende 2009 einen Listeriose-Ausbruch. Drei Deutsche starben nach dem Verzehr von verseuchtem Käse aus Österreich.

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