BERLIN: Die Macher der «Inga Lindström»-Filme im Zweiten haben ein Jubiläum zu feiern. An diesem Sonntag (20.15 Uhr) läuft der 100. Film der Romantik-Reihe. Regelmäßig versammeln sich vier Millionen Menschen und mehr, die das Wochenende ohne einen blutigen Krimi, aber dafür mit einem Happy End beschließen wollen. So viel sei verraten: Der Jubiläums-«Lindström» ist eine eher ungewöhnliche Folge, die neben hochkarätigen Gaststars auch eine Bettszene zu bieten hat, bei der sich die Crew dann doch mal ein bisschen was getraut hat. «Wir sind gespannt, wie diese sehr besondere Geschichte beim Publikum ankommt», sagt dann auch der zuständige ZDF-Mann Alexander S. Tung.
Worum geht es? Die Folge «Einfach nur Liebe» spielt rund um die Mittsommernacht in idyllischer schwedischer Landschaft, auf einer kleinen Insel. Maja (Mersiha Husagic) kehrt dennoch nur widerwillig an den Ort zurück, von dem ihr Vater sie und ihre Mutter einst verstieß, als sie noch ein Kind war. Sie hat in London Karriere als Starköchin gemacht. Jetzt bekommt sie überraschend die Insel ihrer Kindheit vererbt - und will das Eiland schnellstmöglich verkaufen.
Majas Erscheinen stürzt die wenigen Inselbewohner in Unruhe. Till etwa (Daniel Buder) veranstaltet dort Workshops für «Achtsames Trennen» und fürchtet um seine Zukunft. Majas Jugendfreundin Lucinde (Xenia Assenza) gerät noch viel mehr in Verwirrung. Denn sie weiß, dass sie seit ihrer Kindheit mehr als nur Freundschaft für Maja empfindet, die im fernen London nie auf ihre Briefe geantwortet hat. Doch wie wird ihr Liebesgeständnis auf die gute Freundin wirken?
Als Gaststar im Film dabei ist Uschi Glas: «Sie haben gemeint, jetzt ist die 100. Folge - höchste Zeit, dass ich da mal mitmache. Das fand ich eigentlich ganz nett.» Der TV-Star spielt mit Leonard Lansink in beeindruckender Weise ein altes Ehepaar, das sich im Insel-Stuhlkreis zum achtsamen Trennen eingefunden hat. Im echten Leben ist sowas dem Publikumsliebling eher fremd. «Ich habe noch nie so ein Seminar mitgemacht», so Glas im dpa-Interview. Sie kenne viele Leute, die es täten und daraus etwas Gutes mitnähmen. «Aber ich persönlich habe das noch nicht gemacht und habe ehrlich gesagt irgendwie auch gar nicht das Gefühl, dass ich das brauchen könnte. Jeder muss sein Ich und sein Selbst finden», sagte sie. Es sei eben «nicht mein Ding».
Aber Uschi Glas reizte die Rolle, weil die Figur Anna aus dem Film laut Drehbuch mit einer wachsenden Demenz zu kämpfen hat. Ein Thema, «mit dem man sich wahrscheinlich auch irgendwie heimlich oder laut auseinandersetzt. Ich war gespannt, wie ich das hinkriege». Die Dreharbeiten hat sie genossen: «Es war ein schönes Arbeiten. Wir waren wirklich genau zu der Mittsommer-Zeit da - und es ist wirklich für die Schweden ein unglaubliches Fest», erinnert sie sich.