Libyens Regierung beklagt Verstoß gegen Waffenstillstand

Sichern Sie es gegen Khalifa Haftar-treue Kräfte ab. Foto: epa/Str
Sichern Sie es gegen Khalifa Haftar-treue Kräfte ab. Foto: epa/Str

TRIPOLIS: Die international anerkannte Regierung Libyens hat den Verbündeten von General Chalifa Haftar Verstöße gegen den von ihr ausgerufenen Waffenstillstand vorgeworfen und mit Vergeltung gedroht. Haftars Anhänger hätten zwölf Raketen auf Posten der Regierungstruppen nahe der Küstenstadt Sirte gefeuert, teilte Militärsprecher Mohammed Gnunu am Donnerstag mit. Die Truppen warteten nun auf das Kommando für Vergeltungsschläge.

Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch hatte vor einer Woche einen Waffenstillstand für das Bürgerkriegsland ausgerufen. Er hatte die Streitkräfte angewiesen, alle Kampfhandlungen in ganz Libyen einzustellen. Zudem sollten eine entmilitarisierte Zone in Sirte eingerichtet und ein politischer Dialog angestoßen werden. Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) hatte die Ehrlichkeit der Initiative dagegen angezweifelt.

Die LNA bezeichnete die neuen Vorwürfe als haltlos. Mit solchen «Falschnachrichten» aus Tripolis wollten die Regierungstruppen ihre «feindlichen Einsätze» rechtfertigen. Militärsprecher Gnunu schloss Haftar als Partner für einen möglichen Frieden aus und erklärte, dass die Regierungstruppen «gekaperte Städte» zurückerobern würden.

In Libyen herrscht seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Die Sarradsch-Regierung kämpft gegen die Truppen des einflussreichen Generals Haftar. Alle diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts scheiterten bisher. Auch frühere Waffenruhen konnten die Lage nicht beruhigen.

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