RIGA/MADRID: Lettische Ermittlungsbehörden melden einen erfolgreichen Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Der führende Kopf einer Verbrecherbande wurde festgenommen - in internationaler Zusammenarbeit.
Lettlands Polizei hat nach eigenen Angaben einen der bekanntesten Anführer der lettischen organisierten Kriminalität und mehrere Mitglieder seiner Bande festgenommen. Bei einer gemeinsamen Operation mit den spanischen Behörden wurden insgesamt 16 Personen festgenommen - zehn davon in Lettland und sechs in Spanien.
Ihnen wird illegaler Handel mit Betäubungsmitteln und Legalisierung von Erträgen aus Straftaten vorgeworfen, wie die Polizei des baltischen EU-Landes am Montag in Riga mitteilte. Der Name des Bandenchefs wurde zwar nicht mitgeteilt. Die spanische Polizei ließ aber wissen, der Mann sei «Napoleon» genannt worden. Er sei extrem gewalttätig gewesen.
Bei dem Großeinsatz wurden Fahrzeuge, eine größere Summe Bargeld, Luxusuhren, Waffen und Munition, Drogen, gefälschte Ausweise und zehn Immobilien beschlagnahmt. Unterstützt worden seien die Ermittlungen durch die europäischen Polizei- und Justizbehörden Europol und Eurojust.
Der Kopf der Bande sei am 10. September festgenommen worden und werde verdächtigt, ein kriminelles Netzwerk zu betreiben, zu dem auch internationaler Drogenhandel und großangelegte Geldwäsche gehören. Nach Polizeiangaben sei er für seinen verschwenderischen Lebensstil und häufige Reisen ins Ausland bekannt, obwohl er über keine legitimen Einnahmequellen verfügte. Um einer Festnahme zu entgehen, sei er täglich in einem speziell ausgestatteten Fahrzeug in Begleitung von drei bewaffneten Leibwächtern unterwegs gewesen, hieß es in der Mitteilung weiter.