Es ist immer wieder schön, wenn am Morgen plötzlich drei junge Gänschen im Nest neben der stolzen Mutter sitzen, sofort ein Bild schießen und die Welt davon auf Facebook unterrichten.
Aber das war ein verfrühter Schnappschuss, im Laufe des Tages merken wir, dass da in Wirklichkeit fünf Neuankömmlinge geschlüpft sind. Auch bei den Sussex-Hühnern in Nong Khai hat es etwa ein Dutzend klitzekleine Hühnlein gegeben, ausgebrütet von „Ammen“, denn die Mütter brüten nicht. Und bei den Wyandotte-Hühnern in Pattaya, wo die Mütter partout auch nicht brüten wollen, haben wir die offensichtlich befruchteten Eier im Inkubator ausgebrütet: Das ist bei Hühnern viel rascher und erfolgreicher als bei Gänsen.
Ein Gartenbesuch für ganz Eilige
Wir sind daran, den Eingangsbereich im Discovery Garden Pattaya ganz neu zu strukturieren, gewissermaßen eine Ordnung ins Chaos zu bringen. Wir tun das mit dem „Grünen Labyrinth“. Die Besucher parken ausserhalb und kommen dann zu Fuss herein. Rechter Hand gehen sie an einer „grünen Wand“ vorbei, da haben wir allerlei Pflanzen angelegt, die die Sicht ins Innere des Labyrinths (zukünftig) total versperren. Der Eintritt ins Labyrinth erfolgt durch ein (begrüntes) Tor, das wir letzte Woche fertig gebaut haben.
Ich denke, wir werden das Tor mit der Inka-Nuss (Sacha Inchi, Plukenetia volubilis) begrünen, eine Pflanze, die am besten an der vollen Sonne gedeiht und die Samen für ein äußerst gesundes Öl liefert und aus deren Blättern man einen Tee zubereiten kann. Bis jetzt fristet diese interessante Pflanze ein wenig ein Stiefmütterchen-Dasein in unserem Garten, das wollen wir ändern.
Nach dem Eintritt ins Labyrinth hat der Besucher die Qual der Wahl, hält er sich an die linke Seite, steht er bald einmal vor dem wahrscheinlich ersten Kakaobaum seines Lebens, rasch gefolgt von Muskatnuss, der Malabar Kastanie (Pachira Aquatica) und der Jackfrucht.
Alles fein säuberlich anschreiben
Wir sind nun auch daran, sämtliche Pflanzen in unserem Garten anzuschreiben, also nicht nur das Labyrinth. Dass das eine Heidenarbeit ist, versteht sich wohl von selbst. Nach längerem Pröbeln mit teuren Metallschildern, versuchen wir es nun mit gedruckten Klebern, die wir auf einem Kunststoffuntergrund anbringen, der mit einem Metallfuss verschraubt wird. Sollten die Kleber ein halbes Jahr halten, hat sich das schon gelohnt. Wir sind durch dieses System sehr flexibel und rasch, können auch Bilder integrieren, wir werden bald sehen, ob das Ganze befriedigend funktioniert oder nicht.
Hätten wir im Labyrinth am Anfang den Weg rechts gewählt, stünden wir (nach vielen interessanten Pflanzen) ebenfalls vor dem Jackfrucht-Baum. Wir haben eine Sorte mit roten „Früchten“, eine süße Haut und Kerne, die essbar und sehr süß ist. Es ist nicht ganz einfach eine solche Jackfrucht zu verarbeiten, das Messer wird vorgängig ins Öl getaucht, damit es nicht festklebt. Auf dem Markt wird das Fruchtfleisch herausgeschält und portioniert verkauft, denn eine Jackfrucht kann bis dreißig Kilo schwer sein.
Und auch die Kerne können gekocht und dann gegessen werden. Ich habe sie danach durch die „Flotte Lotte“ (in der Schweiz als Passvit bekannt) getrieben und will daraus durch Zugabe von Zucker, Honig und einem Schuss Kirsch eine Süssspeise bereiten, die in der Schweiz aus Edelkastanien hergestellt wird und Vermicelles heißt.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite. |
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Wir sehen uns am Dienstag.