Lange Haftstrafen wegen Prostitution mit Minderjährigen

309 Jahre Haft verhängte das Bangkoker Strafgericht gegen ein Zuhälter-Trio. Foto: The Nation
309 Jahre Haft verhängte das Bangkoker Strafgericht gegen ein Zuhälter-Trio. Foto: The Nation

BANGKOK: Das Strafgericht Ratchadaphisek hat am Donnerstag die Gefängnisstrafe für zwei Zuhälterinnen und einen ehemaligen leitenden Polizisten wegen Förderung der Prostitution in Mae Hong Son um 183 Jahre bzw. 309 Jahre erhöht.

Das Trio hatte in den Jahren 2012 bis 2016 in einem Hotel in Mae Hong Son Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren sowie einigen unter 15 Jahren für Sex vermittelt. Die beiden Zuhälterinnen, 27 und 31 Jahre alt, wurden jeweils zu 183 Jahren Gefängnis verurteilt, während der ehemalige 43 Jahre alte Polizist eine 309-jährige Haftstrafe erhielt. Eine weitere Angeklagte wurde zu 65 Jahren Haft verurteilt. Die ersten drei genannten Angeklagten müssen eine Entschädigung von 850.000 Baht an die Opfer zahlen, die dritte Frau 500.000 Baht.

Die Strafen werden der Haft hinzugefügt, die bereits im ersten Gerichtsprozess am 18. April verhängt wurde. Damals wurden acht Angeklagte wegen Menschenhandels, der Förderung der Prostitution mit Minderjährigen sowie anderer Anklagen verurteilt und zu Gefängnisstrafen zwischen acht und 320 Jahren verurteilt. Sie werden tatsächlich nicht mehr als 50 Jahre hinter Gittern sitzen, die Höchststrafe für ihre Verbrechen. Der 43 Jahre alte Beamte hatte in der Polizeiwache Nam Piang Din gearbeitet, wurde jedoch entlassen, als der Skandal aufgedeckt wurde. Acht weitere Polizisten in der Provinz wurden ebenfalls entlassen, nachdem sie als Kunden von Minderjährigen beschuldigt wurden. Der Fall kam ans Licht, als die 43-jährige Mutter eines jugendlichen Opfers zur Polizei ging. Frustriert über mangelnde Fortschritte nach sechsmonatigen Ermittlungen wandte sie sich letztlich an die Medien. Viele Staatsbeamte waren in den Sex-Dienstleistungen von Minderjährigen verwickelt.

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Thomas Thoenes 20.10.18 15:15
So eine Tat gehört ja schon alleine
zu den abartigsten und unverständlichsten Verbrechen. Aber die Tatsache, dass hierbei nicht wie bei anderen Straftaten wie z.B. Drogen viel Geld im Spiel ist sondern das diese Menschen den Kindern so etwas für "Kleingeld" antun macht es um so schlimmer und unbegreiflicher. Die hohen Zahlen werden sich aus der Summierung der Einzeltaten ergeben. Ist ja in den USA auch so. Anders als in Deutschland wo es einen Strafzusammenzug gibt. Das dient wohl auch zum Schutz vor vorzeitiger Entlassung. Egal wie oft und warum Begnadigungen erfolgen sollten, 50 Jahre bleiben und können auch nicht weiter gemindert werden.
Ingo Kerp 19.10.18 13:27
Welche Abartigkeit treibt Menschen nur dazu, Kinder zum Sex anzubieten? Da kann die Strafe garnicht hoch genug ausfallen.