Landwirte können giftiges Herbizid weiter verwenden

Der Einsatz hochgiftiger Insektizide stellt in Thailand eine große Gefahr für Landwirte und Verbraucher dar. Foto: epa/Narong Sangnak
Der Einsatz hochgiftiger Insektizide stellt in Thailand eine große Gefahr für Landwirte und Verbraucher dar. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Das giftige Herbizid Paraquat, das mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht wird, wurde jetzt für mindestens zwei weitere Jahre für die Landwirtschaft freigegeben.

Paraquat gehört zu den drei umstrittenen Chemikalien, die noch für die landwirtschaftliche Nutzung zugelassen sind. Die anderen beiden sind Glyphosat und Chlorpyrifos. Die Verwendung der drei Herbizide und Pestizide ist für sechs Kulturen erlaubt: Kautschuk, Maniok, Mais, Zuckerrohr und Obstbäume. Am Donnerstag protestierten Mitglieder des Thai Pesticide Alert Network (Thai-PAN) und der Biothai Foundation vor dem Industrieministerium gegen die Zulassung der Chemikalie. Ein Farmer zeigte Reportern, welche Verletzungen er durch Paraquat erlitten hat. In einer Erklärung von Thai-PAN heißt es: „Eine solche Entscheidung (für Paraquat) zeigt die Gleichgültigkeit gegenüber den starken wissenschaftlichen Nachweisen und Forderungen verschiedener Organisationen." Paraquat ist der Hauptbestandteil von Gramoxone der Schweizer Syngenta AG - eines der drei weltweit am häufigsten verwendeten Unkrautvernichtungsmittel. Es ist in fast 50 Ländern, einschließlich ganz Europa, verboten, berichtet „Khao Sod“. Eine Studie der US-amerikanischen National Institutes of Health aus dem Jahr 2011 habe einen Zusammenhang zwischen der Chemikalie und der Parkinson-Krankheit bei Landarbeitern ergeben.

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Leserkommentare

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Mike Dong 17.02.19 01:24
@Harms / nicht zugelassen - wie suess
Na dann brauchen Sie sich ja keine Gedanken über Bioanbau machen, und können bedenken das leckere Gemüse verspeisen. Ist Ihnen aufgefallen, daß das Foto Reisplantagen zeigt ? Aber nein, die Hammergifte dürfen da ja gar nicht für Reis verwendet werden. Dann ist ja alles sicher. Ich setze jedenfalls auf Eigenkulturen od Import.
Oliver Harms 16.02.19 18:49
@Dong
für reis ist das gift laut artikel nicht zugelassen.
aber selbst wenn ein bio bauer in der gegend sein land bestellt,wird was auch immer er anbaut durch luft und grundwasser übertragung pflanzengift auch in seinen anpflanzungen haben.
Mike Dong 16.02.19 16:35
Der Endverbraucher kann entscheiden, welchen Reis er kauft insofern es seine finanziellen Mittel zulassen.
Thomas Blaser 16.02.19 16:20
Gesundheit ist das höchste Gut
Ich frage mich, da so viele andere Länder diese Gifte verboten haben, wäre es interessant zu wissen, was diese Länder nun verwenden. Vielleicht könnte man davon lernen.
Ingo Kerp 16.02.19 11:44
Ob dem armen Mann auf dem Bild es hilft, wenn er sich das Badetuch um den Mund bindet? Die Antwort dürfte wohl ein klares NEIN sein. Als Paraquat verwendender Landwirt sollte man sich doch lieber einer Alternative bedienen, die es gibt.
Beat Sigrist 16.02.19 11:26
Nur als kleine Anmerkung
Die Firma Syngenta AG ist keine schweizer Firma. Die Firma ist nur in der Schweiz registriert, ist aber eine 100% chinesische Firma und gehört der chinesischen Firma ChemChina.