Landtechnik-Messe Agritechnica zeigt KI und Robotik auf dem Feld

HANNOVER (dpa) - Die Landwirtschaft muss sich oft Kritik anhören, wenn es um Themen wie Artenvielfalt oder die Klimadebatte geht. Neue Technologien sollen helfen, die Agrarproduktion zu optimieren.

Der Einsatz von Robotern und die Digitalisierung in der Landwirtschaft - das sogenannte Smart Farming - gehören zu den Schwerpunkten der am Sonntag (10.11.) startenden Landtechnik-Messe Agritechnica. In Hannover zeigen rund 2800 Aussteller aus mehr als 50 Ländern ihre Neuheiten. Bei vielen der teilnehmenden Firmen geht es um Technologien und Verfahren, mit denen sich der Ertrag bei der Ernte erhöhen und gleichzeitig ein schonenderer Umgang mit natürlichen Ressourcen erreichen lässt.

Ein übergreifendes Thema des internationalen Technik-Branchentreffens der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ist die weltweite Verflechtung von Produktionsprozessen. Unter dem Motto «Global Farming - Local Responsibility» («Globale Landwirtschaft - lokale Verantwortung») sollen neue Ansätze diskutiert werden, um mehr Verständnis für die Arbeit von Bauern zu schaffen. Ende Oktober hatten Landwirte bundesweit gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung und aus ihrer Sicht zu strenge Umweltschutzregeln protestiert. Sie fordern mehr Wertschätzung für ihren Beruf.

Nach Angaben der DLG kann moderne Landtechnik wichtige Beiträge liefern, damit allgemeine Ziele wie die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung, die Sicherung biologischer Vielfalt und mehr Klimaschutz besser erreicht werden können. Dazu bietet die Agritechnica ein eigenes Rahmenprogramm. Hightech-Anwendungen spielten eine zunehmende Rolle, um diese Ziele umsetzen zu können.

Die Digitalisierung ist auch in der Agrarbranche längst ein zentraler Faktor - viele Landwirte führen ihre vernetzten Betriebe mit Hilfe spezialisierter Software und Technik («Smart Farming»). Zu den Ausstellern der Agritechnica zählen große Konzerne wie AGCO/Fendt, John Deere oder Continental ebenso wie Start-ups. So zeigen 40 kleine Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen rund um «Big Data», Künstliche Intelligenz (KI), 3D-Druck, «Cloud Computing» oder den Einsatz von Agrar-Drohnen.

«Precision Farming» («Präzisionslandwirtschaft») steht ebenfalls auf dem Programm. Dabei geht es um die teils zentimetergenaue Steuerung des Aussäens, Düngens, Jätens oder Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln auf dem Acker sowie um die Analyse der Böden. Hier werden neben der Navigation via Satellit inzwischen auch Roboter, Sensoren und Radartechnologien eingesetzt, die unter anderem Continental vorstellt.

Fast zwei Drittel der Aussteller kommen diesmal aus dem Ausland - die meisten davon aus Italien, China, den Niederlanden, der Türkei und Frankreich. Mehr als 400.000 Besucher werden von den Organisatoren erwartet. Die Agritechnica endet am kommenden Samstag (16. November).

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