Lage in Auffanglagern auf Ägäis-Inseln entspannt sich weiter

Am Hafen von Lavrio, südlich von Athen, kommen Flüchtlinge und Migranten an. Archivfoto: epa/YANNIS KOLESIDIS
Am Hafen von Lavrio, südlich von Athen, kommen Flüchtlinge und Migranten an. Archivfoto: epa/YANNIS KOLESIDIS

ATHEN: Die Lage in den Auffanglagern auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis entspannt sich immer mehr. «Nach mehreren Jahren ist die Zahl (der Migranten) auf allen Inseln unter 5000 gefallen», erklärte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Freitag. Auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos registriert das Athener Migrationsministerium nun 4906 Menschen. 2020 lag die Zahl über mehrere Monate hinweg bei gut 40.000.

Auf der Insel Samos soll in den kommenden Tagen ein neues Lager eröffnet werden. Dort werden die Menschen alle in Containerwohnungen und nicht mehr in Zelten oder selbstgebastelten Hütten leben, teilte das Migrationsministerium weiter mit. Das provisorische Lager von Samos mit einer Aufnahmekapazität für 650 Menschen beherbergte am Freitag etwa 550 Migranten. Noch vor wenigen Monaten harrten dort mehr als 6000 Menschen aus.

Die meisten Migranten leben noch auf der Insel Lesbos. Im Lager bei Kara Tepe (auch Mavrovouni) mit einer Aufnahmekapazität für 8000 Menschen harren nach jüngsten Angaben des Migrationsministeriums in Athen noch 3122 Menschen aus. Knapp 1000 Migranten leben in kleineren Unterkünften von Hilfsorganisationen oder Wohnungen auf den Inseln im Osten der Ägäis.

Athen hat in den vergangenen Monaten die Patrouillen seiner Küstenwache in dem Meerengen mit der Türkei erhöht. Schleusern gelingt es kaum noch, Menschen von der türkischen Küste nach Griechenland und damit auch in die EU zu bringen.

Hilfsorganisationen kritisieren, dass es seitens der Griechen illegale Zurückweisungen in die Türkei gebe - sogenannte Pushbacks. Die griechische Regierung hingegen argumentiert damit, die eigenen Landesgrenzen, die auch EU-Grenzen sind, zu schützen.

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