Turbinen in Atomkraftwerk Gösgen abgeschaltet

BERN (dpa) - Beim schweizerischen Kernkraftwerk Gösgen hat ein Kurzschluss im Schaltanlagengebäude am Freitag zu einer Turbinenschnellabschaltung geführt. Die Anlage sei in einem sicheren Zustand, teilte der Betreiber mit. Nach der Ursache werde gesucht.

Das Atomkraftwerk Gösgen liegt rund 50 Kilometer südöstlich von Basel. Es ist eines der fünf Schweizer Atomkraftwerke. Eines davon, die Anlage in Mühleberg, soll am 20. Dezember abgeschaltet werden.

Die Schweiz hatte nach dem Unglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 2011 beschlossen, keine neuen Atomkraftwerke mehr zu bauen. Der Zeitpunkt des Rückbaus der alten Anlagen liege aber im Ermessen des Betreibers, sagte ein Sprecher der Atomaufsicht ESNI. Solange die Sicherheit gewährleistet sei, könne ein Werk am Netz bleiben.

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Hermann Auer 27.07.19 15:55
@Sjaak Schulteis
Was ist denn eine "Kernzentrale"? Eine "Kernschmelze"? Eine "Kernspaltung"? Ich denke, Sie haben das Problem seinerzeit mal besser verstanden. Wegen Tschernobyl sterben heute noch Menschen infolge einer 30jährigen Strahlenbelastung, die immer noch z.B. in Pilzen aus Polen oder Finnland und in Gemüse hierzulande usw. zu finden ist. Vergessen wird immer die Alphastrahlung, die z.B. zu Leukämie führt. Und die Entsorgung des Atommülls ist nicht nur "nicht gerade einfach", sondern faktisch ungelöst - eine tickende Zeitbombe. Das ist kein politisches "Spiel"! Die Kernkraft gegen den Braunkohleabbau auszuspielen, weicht dem Thema aus, denn selbstverständlich müssen wir auch aus der Kohle-basierten (und jeder auf Verbrennung beruhenden) Energieversorgung schleunigst aussteigen. Dass auch Sonnenenergie ihre Schattenseiten hat, ist klar - aber zumindest ist sie nicht mit den Risiken behaftet wie die Kernkraft und hinterlässt auch keine millionenjährigen Erbschaften (Atommüll). Bei der Angabe von Halbwertszeiten entsteht der Eindruck, dass es nach Ablauf dieser Zeit "erledigt" ist. Nein! Das Problem ist nur halbiert, aber immer noch da, und nach der zehnfachen Zeit ist immer noch 1 Promille der Strahlung da. Es geht um die Überbrückung der Zeitspanne, bis eine generelle Lösung verfügbar ist (vielleicht Kernfusion, vielleicht auch was noch Unbekanntes). Ein rückgebautes Windrad oder Sonnenpaddel hinterlässt keinen todbringenden Müll - im Gegensatz zu einem ausgedienten Kernkraftwerk.
Sjaak Schulteis 27.07.19 11:44
Sauber
Ich war bis vor einiger Zeit ziemlich unschlüssig über Atom Energie, weil die Entsorgung des Mülls nicht gerade einfach ist und weil eine Kernzentrale als gefährlich dargestellt wurde. Es stimmt immer noch, aber wenn man dann hört das es wegen Fukushima abgeschaltet werden solle, wobei bei Fukushima die Opfer des Kernzentrales weniger sind als in einer Stunde im Verkehr umkommen, aber die Anzahl Toten in den Tausenden geriet wegen des Tsunamis und Erdbeben, frage ich mich welches politisches Spiel wieder dahinter steckt. In Deutschland wird Braunkohl benutzt, wovon die Abgase in der Atmosphere gelöst werden. Atommühl wird wenigstens kontrolliert gelagert. Die Anzahl der Opfer durch die Abgase der Braunkohlverbrennung beträgt um ein vielfaches von Fukushima, Tschernobil und andere Atomkraftwerke zusammen. Warum wird diese dann nicht abgeschaltet?
Wie ich jetzt begreife ist Strom aus Atomkraftwerke sauberer als Sonnenenergie, Windenergie und alle andere Arten von Stromerzeugung. Bei Sonnenenergie und Windenergie braucht man immer noch ein Backup für die Zeit wo die Sonne nicht genügend liefert oder wo sich der Wind legt.
Eine Kernzentrale ist teurer aber sicherer...