Kunst, Preise, Andenken

Sammlung von Robin Williams wird versteigert

Foto: epa/Eugene Garcia
Foto: epa/Eugene Garcia

NEW YORK (dpa) - Der Tod von Robin Williams hat in der Filmbranche eine große Lücke hinterlassen. Nun werden Teile der Sammlung des Schauspielers in New York versteigert. Bei einigen Weggefährten bringt das schmerzliche Erinnerungen hoch - andere wollen sich Andenken sichern.

Ob teure Kunst, Möbel, Uhren, Bücher, Spielzeug oder Sport-Andenken - Robin Williams war ein Sammler. «Auf die Frage nach seinem Lieblingsstück hätte er jeden Tag eine andere Antwort gegeben», sagt Ex-Frau Marsha Williams. «Das war so variabel wie er.»

Rund vier Jahre nach dem Tod des Schauspielers, der mit Filmen wie «Good Morning, Vietnam», «Der Club der toten Dichter», «Flubber» oder «Mrs. Doubtfire - Das stachelige Kindermädchen» weltberühmt geworden war, wird ein Teil der großen Sammlung von Robin und Marsha Williams am Donnerstag (4. Oktober) in New York versteigert, der Erlös soll gespendet werden. Das Paar war von 1989 bis 2010 verheiratet, aus der Ehe gingen zwei gemeinsame Kinder hervor. «Was wir anbieten, ist keineswegs vollständig in Hinblick auf das, was die Familie besitzt», sagt Nina del Rio vom Auktionshaus Sotheby's. «Es ist wie ein Fenster in ihr Leben und das Aufwachsen der Kinder und was sie so um sich herum hatten.»

Zur Vorausbesichtigung hat das Auktionshaus die mehr als 300 zu versteigernden Stücke im fünften und sechsten Stock seines New Yorker Hauptquartiers auf der noblen Upper East Side aufgebaut. Besonders heraus stechen dabei die vielen Preise - unter anderem Golden Globes und MTV Movie Awards, zum Beispiel den für den «besten weiblichen Körper» in seiner Rolle als Kindermädchen «Mrs. Doubtfire», für die er sich als Frau verkleidete. Sein einziger Oscar allerdings, gewonnen 1997 für die beste Nebenrolle in dem Film «Good Will Hunting», ist nicht Teil der Auktion.

Dafür beispielsweise ein von Regisseur Gus Van Sant für das Set von «Good Will Hunting» gemaltes Wasserfarbenbild (vom Auktionshaus geschätzter Erlös: bis zu 1.500 Dollar), ein Degen, den Williams in «Hook» benutzte (500 Dollar), und eine Uhr, die der Schauspieler in «Der Club der toten Dichter» trug (2.000 Dollar). Dazu Möbel, Sport-Andenken, Fotos, Spielzeug und Bücher.

Aber Williams, der dreimal verheiratet war und drei Kinder hatte, sammelte auch richtig teure Kunst. Skulpturen von Deborah Butterfield beispielsweise, die er extra für seine drei Kinder anfertigen ließ. Ein Pferd aus Ästen, benannt nach Sohn Cody, könnte dem Auktionshaus zufolge rund 280.000 Dollar einbringen. Eine Skulptur der französischen Künstlerin Niki de Saint-Phalle sogar bis zu 450.000.

Auch zwei Gemälde des Schauspielers Martin Mull, der in Serien wie «Roseanne» mitgespielt hat, aber auch als Künstler arbeitet, stehen bei der Auktion im Angebot. Emotional sei es nicht leicht für ihn, dass diese Bilder nun zur Versteigerung stünden, sagte Mull der «New York Times». Williams hatte sich 2014 im Alter von 63 Jahren nach Depressionen und Krankheiten das Leben genommen. «Es ist wie eine weitere Sterbeanzeige für mich, ein weiterer Schlag, dass Robin nicht mehr unter uns ist. Ich hoffe, dass die Bilder in ein anderes Zuhause kommen, wo sie geliebt werden, so wie er sie geliebt hat.»

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