BANGKOK/PARIS: Ein neues Kapitel in der thailändischen Sportgeschichte wurde aufgeschlagen, als Kunlavut Vitidsarn im Halbfinale des olympischen Badmintonwettbewerbs den Malaysier Lee Jii Zia mit beeindruckenden 21-14, 21-15 schlug. Diese Leistung sicherte ihm und Thailand damit mindestens die Silbermedaille – ein bisher unerreichter Erfolg in dieser Disziplin.
Als Weltranglistenachter und einziger verbliebener Vertreter Thailands aus einer Delegation von neun Badmintonspielerinnen und -spielern überzeugte Kunlavut durch eine makellose Darbietung. Er demonstrierte exzellente Schlagwahl, außergewöhnliche Beweglichkeit und beeindruckende Kraft, was seinem Gegner, der auf Platz sieben der Weltrangliste steht, kaum Raum zur Entfaltung bot.
Der 23-jährige Weltmeister äußerte sich nach dem Spiel bescheiden und konzentriert: „Ich habe versucht, Punkt für Punkt zu spielen und nicht an das Ergebnis zu denken. Ein zu starker Fokus darauf hätte mich nur aus der Bahn geworfen. Trotz einiger kleiner Fehler, die auf meine Nervosität zurückzuführen waren, war es ein gutes Match von meiner Seite.“
Mit diesem Sieg steht Kunlavut nun vor der vielleicht größten Herausforderung seiner Karriere: dem Finale gegen den dänischen Titelverteidiger Viktor Axelsen. Die Statistik spricht mit einer 1:7 Bilanz nicht für ihn, doch bei den Olympischen Spielen, betont er, sei alles möglich: „Es wird sehr schwierig sein, bei meinen ersten Olympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen. Aber jetzt, da ich im Finale stehe, werde ich alles daran setzen, Gold für Thailand zu gewinnen. Bei diesem Ereignis sind alle Gegner von höchstem Kaliber, und das Niveau ist durchgehend hoch.“
Das Finale, das am heutigen Montag (5. August 2024) um 19.30 Uhr Thai-Zeit stattfindet, verspricht nicht nur für Kunlavut, sondern für ganz Thailand ein historischer Moment zu werden. Unabhängig vom Ausgang ist bereits jetzt klar, dass Kunlavuts olympische Leistungen in die Sportgeschichte Thailands eingehen werden.