BERLIN (dpa) - Es war das erste Mordurteil in einem Raser-Fall: In Berlin wurden zwei Autofahrer zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch der Bundesgerichtshof hob die spektakuläre Entscheidung auf. Nun sollen sich die Raser erneut für den Tod eines Rentners verantworten.
Begleitet von großem öffentlichen Interesse hat am Dienstag am Landgericht Berlin ein neu aufgelegter Prozess gegen zwei Raser begonnen. Sie sollen bei einem illegalen Autorennen in der Nacht zum 1. Februar 2016 auf dem Berliner Ku'damm einen unbeteiligten 69-Jährigen totgefahren haben. Die erste Verurteilung wegen Mordes gegen die inzwischen 29 und 26 Jahre alten Männer hatte der Bundesgerichtshof (BGH) aufgehoben.
Das Berliner Landgericht hatte im Februar 2017 bundesweit das erste Mal in einem Raser-Fall lebenslange Freiheitsstrafen wegen Mordes verhängt. Der BGH sah aber den bedingten Tötungsvorsatz als nicht ausreichend belegt an. Nun muss der tödliche Unfall von einer anderen Strafkammer neu aufgerollt werden. Angeklagt ist erneut Mord.
Der Sohn des Opfers, Maximilian Warshitsky, tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf. Der 37-Jährige teilte der Deutschen Presse-Agentur vor Beginn der Verhandlung mit, er hoffe auf eine Bestätigung des Mordurteils. Raser würden mit ihrer Selbstüberschätzung das Schicksal anderer außer Acht lassen.
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