Kritik nach Todesfällen am neuen Airport

Eine Luftaufnahme der Baustelle zum neuen Istanbuler Flughafen aus dem Jahr 2014. Foto: epa/Str
Eine Luftaufnahme der Baustelle zum neuen Istanbuler Flughafen aus dem Jahr 2014. Foto: epa/Str

ISTANBUL (dpa) - Nach dem Tod von Dutzenden Arbeitern auf der Baustelle des neuen Flughafens in der türkischen Metropole Istanbul hat die Baugewerkschaft die Arbeitsbedingungen kritisiert und Verbesserungen gefordert.

«Das gesamte Team, vom Führungspersonal bis zum einfachen Arbeiter, ist einem unfassbaren Produktionsdruck ausgesetzt», sagte Özgür Karabulut, Vorsitzender der regierungskritischen Gewerkschaft Dev-Yapi-Is, der Deutschen Presse-Agentur. Durch den Druck, möglichst schnell zu arbeiten, entstünden die meisten oft tödlichen Unfälle. Die Regierung müsse mehr Vorsorge für die Sicherheit der Arbeiter treffen, forderte er.

Nach Angaben der Gewerkschaft starben bislang mindestens 32 Arbeiter auf der Baustelle. Unfallursache seien vor allem Stürze aus der Höhe und Unfälle mit Bauschuttlastern, so Karabulut.

Die türkische Regierung spricht von 27 Arbeitern, die auf der Baustelle ums Leben kamen. Die Vorwürfe der Gewerkschaft weist sie zurück. Auf der Großbaustelle arbeiten mehr als 30.000 Menschen.

Der neue Mega-Flughafen ist ein Prestigeprojekt des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Baubeginn war im Juni 2014. Er soll schon zum Tag der Republik am 29. Oktober in Betrieb gehen.

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