Duterte-Besuch stößt auf Kritik

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Ted Aljibe
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Ted Aljibe

TEL AVIV (dpa) - Der Besuch des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte in Israel stößt auf Kritik von Menschenrechtlern. Duterte wird am Sonntag in Israel zu einem viertägigen Besuch erwartet.

Er will unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besuchen, wie ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag bestätigte. Außerdem wird er eine Gedenkstätte für Philippiner einweihen, die während des Holocaustes Juden gerettet haben.

«Dieser Besuch ist sehr traurig und beschämend», sagte der Jerusalemer Menschenrechtsanwalt Eitai Mack. «Er (Duterte) hat sich selbst mit Hitler verglichen. Während seines so genannten 'Drogenkrieges' sind rund 12.000 Menschen getötet worden, er hat Vergewaltigung unterstützt, er hat unterstützt, Frauen in ihre Genitalien zu schießen.»

Duterte hatte vor zwei Jahren mit einem Vergleich seiner Kampagne gegen Drogen mit dem Holocaust für einen Skandal gesorgt. «Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Nun, es gibt (hier) drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten», sagte Duterte. Er entschuldigte sich später für die Aussage.

Mit anderen Aktivisten rief Mack den Präsidenten Reuven Rivlin auf, sich nicht mit Duterte zu treffen. Er kündigte Proteste zum Treffen am Dienstag an. Schon am Montag spricht Duterte mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Mack kritisiert auch die Ausrüstung der philippinischen Polizei mit israelischen Schusswaffen. «Diese Waffen werden direkt dazu verwendet, Philippiner zu töten», sagte er.

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