Ukrainer greifen russische Flotte mit Drohne an

Das Flaggschiff der russischen Marine, der Raketenkreuzer
Das Flaggschiff der russischen Marine, der Raketenkreuzer "Moskwa", liegt in der Bucht der Krim-Stadt Sewastopol vor Anker. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

SEWASTOPOL: Auf der laut Völkerrecht zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in der Stadt Sewastopol der Stab der Schwarzmeerflotte mit einer Drohne angegriffen worden. Sechs Menschen seien dabei am Sonntag verletzt worden, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Zuvor hatte er von fünf Verletzten gesprochen. Die Drohne sei im Hof des Stabquartiers eingeschlagen, wie er auf Fotos mit Zerstörungen zeigte. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.

«Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben», schrieb Raswoschajew. Die Feierlichkeiten zu dem in Russland in vielen Regionen begangenen Tag wurden für Sewastopol abgesagt. Russische Behörden in Regionen an der Grenze zur Ukraine beklagen immer wieder Angriffe aus dem Nachbarland.

Bei den Verletzten handele es sich um Mitarbeiter des Stabs der russischen Schwarzmeerflotte. Tote gebe es nicht. «Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben», schrieb Raswoschajew. Der Inlandsgeheimdienst FSB und die zuständigen Behörden arbeiteten an der Aufklärung des Falls.

Der russische Präsident Wladimir Putin nahm zum «Tag der Marine» am Sonntag in Sankt Petersburg eine Parade mit Kriegsschiffen, Flugzeugen und Tausenden Soldaten ab. Das traditionelle Ereignis nutzte der Kremlchef auch als Machtdemonstration gut fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Paraden zur Ehrung der Seestreitkräfte mit ihren verschiedenen Flotten liefen in mehreren Regionen Russlands.

Teilnehmen sollten in St. Petersburg 40 Kriegsschiffe, darunter auch U-Boote. Auch im Mittelmeer plante Russland nach Kremlangaben eine Marine-Parade im Hafen der syrischen Stadt Tartus. Russland steht im Krieg in Syrien an der Seite von Präsident Baschar al-Assad.

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Chris Jomtien 31.07.22 21:00
Flaggschiff der russischen Marine
Der Raketenkreuzer Moskwa liegt schon lange nicht mehr in der Bucht der Krim-Stadt Sewastopol vor Anker, denn er versank Mitte April nach kapitalen Treffern im Schwarzen Meer.