Kreuzottern auf Wanderschaft

Ausgesetzte Tiere haben Heimwärtsdrang

Foto: Wikimedia/Piet Spaans
Foto: Wikimedia/Piet Spaans

Seltene Tierarten können Bauprojekte zum Erliegen bringen, wie zahlreiche Beispiele in der Vergangenheit gezeigt haben. Umsiedelungen der Tiere sind aufwendig - und der Erfolg ist zumindest im Fall von Kreuzottern fraglich.

Canterbury (dpa/fwt) - Das Umsetzen geschützter Kreuzottern im Zuge von Baumaßnahmen bewahrt die Reptilien nicht zwangsläufig vor Schäden: Vor allem männliche Tiere machen sich von den Ausweichgebieten zurück in Richtung Heimat auf, berichten britische Forscher im Fachblatt «Herpetological Journal». Eines der von den Wissenschaftlern besenderten Tiere kehrte ganz in sein Ursprungsgebiet zurück. Solche Wanderungen seien mit vielen Gefahren für die Kreuzottern verbunden, schreiben die Wissenschaftler. Sie fordern daher, den Heimwärtsdrang der Kreuzottern bei der Planung von Schutzmaßnahmen künftig besser zu berücksichtigen.

Darryn Nash und Richard Griffith von der University of Kent hatten die Auswirkungen von Umsiedelungsmaßnahmen am Beispiel eines ehemaligen Golfplatzes in der britischen Grafschaft Essex untersucht. Ein Teil des Platzes sollte bebaut werden, der Rest als Park gestaltet oder erneut als Golfplatz genutzt. Gefährdete Tierarten, die auf dem Baugrund lebten, wurden in den späteren Parkteil umgesiedelt. Darunter waren auch 45 Kreuzottern (Vipera berus).

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