Kreuzfahrt-Reedereien besorgt wegen Konflikts am Persischen Golf

Das Kreuzfahrtschiff
Das Kreuzfahrtschiff "Europa" läuft im Hafen von Palma ein. Foto: Clara Margais/Dpa

HAMBURG/ROSTOCK (dpa) - Die Vorfälle in der Straße von Hormus am Persischen Golf lassen auch Kreuzfahrtreedereien nicht unberührt. Schließlich ist die Region ein beliebtes Reiseziel. Von Deutschland aus haben Aida, Tui und Hapag-Lloyd-Cruises den Golf auf dem Radar.

Der Konflikt am Persischen Golf wird von Kreuzfahrtreedereien in Deutschland mit Sorge verfolgt. Die Lage werde permanent beobachtet und von eigenen wie externen Experten analysiert, teilte die größte deutsche Kreuzfahrtreederei Aida Cruises aus Rostock mit. «Auf Basis dieser Analysen entscheiden wir für jede einzelne Reise, ob zusätzliche Maßnahmen oder gegebenenfalls Änderungen im Reiseverlauf eingeleitet werden», sagte eine Sprecherin. Konkretere Angaben machte sie nicht.

Neben Aida verlegen viele Reedereien im nordeuropäischen Herbst und Winter Flottenschiffe in wärmere Regionen, darunter der Nahe Osten und Asien, und bieten dort Kreuzfahrten an. Hapag-Lloyd-Cruises stehe im Austausch mit offiziellen Stellen und Partnern vor Ort und beobachte «die Situation genau hinsichtlich unserer Reisen in diese Region Ende des Jahres», teilte eine Sprecherin des Hamburger Unternehmens mit. Auf den kurzfristig anstehenden Reisen sehe die Routenplanung der Flottenschiffe die Straße von Hormus - zwischen Iran und Oman - jedoch nicht vor.

Die «Europa» fährt Mitte November von Zypern durch die Straße von Hormus nach Dubai. Anschließend ist eine Rundfahrt im Persischen Golf geplant, wie der Reisekalender zeigt. Die Reisen seien gut gebucht, sagte die Sprecherin. «Sollte sich die Lage verschärfen und eine Anpassung der Routenführung notwendig machen, so würden wir dies selbstverständlich vornehmen», sagte die Reederei-Sprecherin. Die Sicherheit der Gäste und der Crew stehe immer an erster Stelle.

Auch bei Tui Cruises («Mein Schiff»-Flotte) stehen im Herbst und Winter dieses Jahres Kreuzfahrten mit Stopp in Dubai sowie Rundreisen im Persischen Golf auf dem Programm. «Sollte sich die Sicherheitslage dann als kritisch erweisen, werden wir natürlich im Hinblick auf die Sicherheit von Gästen und Besatzung kurzfristig darauf reagieren», teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Auch Tui stehe in täglichem Kontakt mit nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden sowie lokalen Partnern. Außerdem verfügten die Mutterkonzerne - TUI AG (Hannover) und Royal Caribbean Cruises Ltd. (Miami) - über eigene Sicherheitsabteilungen.

Großbritannien hat nach der Festsetzung eines britischen Tankers durch den Iran in der Straße von Hormus mittlerweile eine europäische Seeschutzmission in der Region angeregt. Ein solcher Einsatz solle Schiffe schützen, die durch die für den internationalen Handel wichtige Meerenge fahren, hatte der britische Außenminister Jeremy Hunt am Montag in London gesagt.

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Ingo Kerp 25.07.19 13:33
Die Erde besteht zu 2/3 aus Wasser. Da düfte es doch genügend Ziele geben, die friedlich und ohne Gefahr zu befahren sind.