EU-Beitritt der Ukraine darf nicht zulasten Russlands gehen

​Kreml 

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow während einer gemeinsamen Pressekonferenz. Foto: epa/Sergey Guneev / Sputnik / Kremli
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow während einer gemeinsamen Pressekonferenz. Foto: epa/Sergey Guneev / Sputnik / Kremli

MOSKAU: Der Kreml macht für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau zur Bedingung, dass sich deren Beziehungen gegenüber Russland nicht weiter verschlechtern. Zwar sei die Verleihung des Kandidatenstatus an die beiden Ex-Sowjetrepubliken zunächst eine «innereuropäische Angelegenheit», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. «Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Prozesse weder uns noch den Beziehungen mit den genannten Ländern noch mehr Probleme bescheren.»

Zudem müsse sichergestellt werden, dass sich im Zuge der Annäherung der Ukraine und Moldaus an die EU nicht die Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union weiter verschlechterten, sagte Peskow. «Sie sind auch so schon reichlich verdorben.»

Der Kremlsprecher kritisierte in diesem Zusammenhang auch die moldauische Führung: Diese versuche, um den Kandidatenstatus zu rechtfertigen, Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen. «Ihnen scheint wohl, je russenfeindlicher sie sind, umso mehr müssten sie den Europäern gefallen», sagte Peskow.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat sich die Republik Moldau offiziell neutral erklärt und sich bislang auch nicht an den westlichen Sanktionen gegen Russland beteiligt, von dessen Gaslieferungen die Republik immer noch stark abhängig ist.

Zugleich wachsen in Chisinau Befürchtungen, dass Moskauer Truppen unter Verweis auf die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung auch das eigene Land angreifen. In Moldau gibt es mit Transnistrien eine Konfliktregion, in der bereits seit den 1990er Jahren de facto ein prorussisches Separatistenregime herrscht.

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Chris Hubert 26.06.22 06:40
Abstand mit Rücksicht
# Sehr richtig Herr Grosch

Gerne möchte ich erweitern das Russen und Ukrainer nicht so entfernt voeinander sind, auch gedanklich und co....

Hier hat sich diese EU schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt. Jetzt ist es mal Zeit runterzukommen und nicht die Atommacht Russland weiter zu provozieren!!!
Ausserdem sind die Inflation und due jetzigen Gas und EnergiepProblene dadurch HAUSGEMACHT, durch dumme Politik und ein Schafsvolk das jedem Volldeppen nacheifert und nachquatscht.
Öffnet Euer Hirn, Selbstdenken und Logik soll dabei ungemein hilfreich sein!!!

Schönes Wochenende
Heinz Grosch 25.06.22 22:43
Ukraine
ich zweifele an einen jemaligen EU Beitritt der Ukraine ein Land wo es noch Todesurteile gibt
sollte nicht in der EU Aufgenommen werden
Dracomir Pires 25.06.22 16:00
Ich glaube nicht ...
... dass Putins Reich irgend etwas zu wünschen oder gar zu befehlen hat.
Ingo Kerp 25.06.22 14:10
Das ist aber nett und rücksichtsvoll von Herrn Peskow, das er sich um die Mitgliedschaft neuer EU Kandidaten Sorgen macht. Man sollte meinen, er hat andere Probleme und Sorgen. Davon abgesehen wird er, wenn es mit rechten Digen zugeht, wahrscheinlich eine Mitgliedschaft von Moldau und der Ukraine in seinem Leben nicht mehr erleben.