MOSKAU: Russland sieht das kleine Georgien seit langem als sein Einflussgebiet. In die Parlamentswahl will sich Moskau aber nicht eingemischt haben und zeigt mit dem Finger auf andere.
Der Kreml hat eine Einmischung Russlands in die Parlamentswahl in Georgien dementiert. Im Gegenteil hätten die europäischen Staaten Druck auf das Land an der russischen Südgrenze ausgeübt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
«Viele Kräfte aus europäischen Staaten und europäischen Institutionen haben versucht, Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmung zu nehmen. Das wurde nicht einmal versteckt, es waren öffentliche Verlautbarungen», sagte er nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Ganz anders Moskau: «Wir mischen uns nicht in innergeorgische Angelegenheiten ein und haben das auch nicht vor.»
Bei der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Wahl ist die russlandfreundliche Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklärt worden. Die Opposition und die prowestliche Präsidentin Salome Surabischwili erkennen das Ergebnis aber nicht an. Surabischwili sagte, es sei nach dem gleichen Muster wie bei Wahlen in Russland gefälscht worden. Das angebliche Resultat bedeute «Georgiens Unterwerfung unter Russland.»