Kosten für Covid-19-Tests belasten Industrie schwer

Foto: The Nation
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BANGKOK: Mehr als 60.000 Industriebetriebe in Provinzen mit hohen Infektionszahlen sehen sich aufgrund der Covid-19-Präventionsmaßnahmen der Regierung mit hohen zusätzlichen Kosten konfrontiert, gab der Vizepräsident der Federation of Thai Industries (FTI) Wisit Limleucha am Mittwoch gegenüber der Presse bekannt.

Die Regierung hat entschieden, dass Fabriken in den sogenannten „dunkelroten Kontrollzonen“ (Provinzen mit Covid-19-Höchstwerten), die mehr als 50 Angestellte beschäftigen, ein Fabrik-Isolationszentrum („Factory Accommodation Isolation“, FAI) mit Betten für mindestens 10 Prozent ihrer Angestellten einrichten müssen, um Arbeiter unter Quarantäne zu stellen, die sich mit Covid-19 infiziert haben. Unternehmen, die diese Auflagen nicht erfüllen, müssen mit der Schließung rechnen.

Mehr als 60.000 Fabriken sind nach Aussage von Khun Wisit an diese Auflage gebunden und sehen sich mit hohen Kosten für die Einrichtung der Quarantäne-Räumlichkeiten für ihre Mitarbeiter konfrontiert.

Darüber hinaus zwingt die „Bubble & Seal“-Initiative der Regierung die Fabriken zur Durchführung von Covid-19-Tests bei allen ihren Mitarbeitern. Die Fabriken, die von den Auflagen betroffen sind, beschäftigen insgesamt 3,2 Millionen Menschen. Die Kosten für die wöchentliche Durchführung von Antigentests bei allen ihren Mitarbeitern belastet sie finanziell schwer, betont der FTI-Vizepräsident. „Wenn zum Beispiel eine Fabrik mit 300 Mitarbeitern jede Woche bei 100 Prozent ihrer Mitarbeiter Tests durchführt, belaufen sich die Kosten für die Antigentests auf 257.143 Baht pro Monat“, verdeutlicht Khun Wisit. Er fügt hinzu: „Wenn die Regierung jedoch die obligatorischen Tests auf 10 Prozent der Beschäftigten alle 14 Tage reduziert, würden die monatlichen Kosten für die Tests auf 12.857 Baht sinken.“

„Das Problem kann entweder durch eine Verringerung der obligatorischen Tests oder durch die Übernahme der Kosten für die Tests durch die Regierung gelöst werden“, betont der FTI-Vizepräsident.

Khun Wisit wirft der Regierung vor, dass sie immer noch keine Maßnahmen ergriffen hat, die den Unternehmern direkt helfen würden. „Die einzige Unterstützung, die wir bisher erhalten haben, beschränkt sich auf die Registrierungs-Möglichkeit Arbeitnehmer im Rahmen des Sozialversicherungssystems für die Covid-19-Impfung. Aber die bereitgestellten Impfstoffe reichen immer noch nicht für alle Arbeiter aus“, beklagt er.

„Der FTI fordert die Regierung auf, Testgeräte für alle Fabriken in den dunkelroten Zonen zu finanzieren, wofür ein Budget von etwa 5 Milliarden Baht erforderlich ist. Außerdem muss die Regierung so schnell wie möglich 100 Prozent der Fabrikangestellten mit Impfstoff versorgen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern“, sagt Khun Wisit.

Der FTI-Vizepräsident warnt, dass ohne eine angemessene Unterstützung des Staates finanzschwache Fabriken, insbesondere kleinere und mittlere Betriebe (KMUs), letztendlich schließen müssen.

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