Korea-Experte erwartet «substanzielle Fortschritte» von Gipfel

Archivbild: epa/Attila Kovacs
Archivbild: epa/Attila Kovacs

HANOI (dpa) - Der deutsche Korea-Experte Hartmut Koschyk erwartet «substanzielle Fortschritte» von dem Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Hanoi. In einem Interview des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) sagte der CSU-Politiker und Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums am Mittwoch, beide Staatsmänner könnten sich nicht noch einmal «einen reinen Show-Gipfel» wie in Singapur leisten.

«Es muss einen Einstieg in nachhaltige und verifizierbare Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel geben», sagte Koschyk. Mit dem nicht eindeutig definierten Begriff Denuklearisierung ist im weitesten Sinn eine atomare Abrüstung gemeint.

Kim erwarte dafür mindestens die Perspektive einer Lockerung der Sanktionen, Sicherheitsgarantien und eine Friedensregelung für Korea, sagte Koschyk. Auch gehe es dem Machthaber um eine Möglichkeit, im innerkoreanischen Austausch, auch im Wirtschaftsaustausch, weiter voranzukommen.

Kim müsse den Einstieg in echte Denuklearisierung bieten, indem er sein nukleares Potenzial offenlege, sagte Koschyk. Auch müsse Kim Inspekteure ins Land lassen. An dem Prozess müssten aber noch andere Mitspieler beteiligt werden. Kim werde sich «nicht allein auf amerikanische Zusicherungen und Zusagen verlassen».

«Es wird der Zeitpunkt kommen, wo dieser Prozess aus einem amerikanisch-nordkoreanischen Dialog herausgenommen wird und andere mit am Verhandlungstisch sitzen werden», sagte Koschyk. Dazu gehörten China, Japan, Südkorea und Russland.

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