E-Zigarette im Cockpit - Flugzeug sackt in die Tiefe

Eine Maschine der Fluggesellschaft Air China. Foto: epa/Bienvenido Velasco
Eine Maschine der Fluggesellschaft Air China. Foto: epa/Bienvenido Velasco

PEKING (dpa) - Der Kopilot einer Air-China-Maschine hat im Cockpit eine E-Zigarette geraucht und ein Absacken über 7.600 Meter in die Tiefe ausgelöst.

Um den Rauch abziehen zu lassen, drückte er zwei falsche Knöpfe, so dass der Kabinendruck fiel und die Boeing 737 zwangsweise in den steilen Sinkflug ging. Diese Ermittlungsergebnisse zum Zwischenfall am Dienstag auf dem Flug von Hongkong in die nordostchinesische Hafenstadt Dalian teilte Chinas Luftverkehrsbehörde am Freitag in Peking mit.

Der Kopilot habe einen Ventilator abstellen wollen, damit der Rauch nicht die Kabine erreicht. Stattdessen habe er aber die Klimaanlage abgeschaltet, was zu unzureichendem Sauerstoff in der Kabine geführt habe, berichtete die Luftverkehrsbehörde. Daraufhin habe es einen Höhenalarm gegeben. Die Sauerstoffmasken seien aus der Decke gefallen. Das Flugzeug sei aus 10.600 Metern Höhe auf 3.000 Meter abgefallen, hieß es bei «China Daily».

Der Zwischenfall ereignete sich eine halbe Stunde nach dem Start zwischen Shantou und Xiamen über Südchina. An Bord waren 153 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug kletterte später wieder auf normale Flughöhe und setzte den insgesamt mehr als dreistündigen Flug nach Dalian fort, anstatt zum nächsten Flughafen zu fliegen. Von Verletzungen wurde nicht berichtet.

Experten kritisierten die Entscheidung zum Weiterflug, weil die Sauerstoffreserven für einen neuerlichen Druckabfall nicht mehr ausgereicht hätten. Warum der Pilot seinen Kopiloten nicht daran hinderte, die E-Zigarette zu rauchen, wurde nicht berichtet. Die Luftfahrtbehörde kündigte «ernste» Konsequenzen an.

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