Konservative absolute Mehrheit in Andalusien

​Vox außen vor

Foto: epa/Jorge Zapata
Foto: epa/Jorge Zapata

SEVILLA: Die konservative Volkspartei PP hat bei der Regionalwahl im südspanischen Andalusien nach Auszählung von fast 100 Prozent der Stimmen in einem historischen Sieg die absolute Mehrheit erobert. Mit ihrem Spitzenkandidaten, dem bisherigen Regionalregierungschef Juanma Moreno, kam die PP am Sonntag auf 58 Sitze (43,13 Prozent) im Parlament in Sevilla, wie die Wahlkommission mitteilte. Das waren 32 mehr als bei der Wahl 2018. Die absolute Mehrheit liegt bei 55 Abgeordneten.

Der Erfolg bedeutet auch starken Rückenwind für den erst im April gewählten PP-Vorsitzenden Alberto Núñez Feijóo. Wie Moreno gilt auch er als eher gemäßigter Konservativer und könnte dem sozialistischen Regierungschef Pedro Sánchez bei der nächsten landesweiten Wahl voraussichtlich im November nächsten Jahres gefährlich werden.

Die sozialistische PSOE von Sánchez, die die bevölkerungsstärkste Gemeinschaft bis 2018 jahrzehntelang regiert hatte, landete mit 30 Sitzen (minus 32, 24,09 Prozent) abgeschlagen auf Platz zwei. Sie hatte vor allem davor gewarnt, dass die PP eine Koalition mit der rechtspopulistischen Vox eingehen würde. Auf die ist Moreno nun nicht mehr angewiesen. Vox hatte auf eine Regierungsbeteiligung gesetzt, schnitt aber mit 14 Sitzen (plus 2, 13,46 Prozent) etwas schlechter ab, als nach den Umfragen erwartet worden war.

Moreno kann damit vier weitere Jahre in Andalusien regieren. Sein bisheriger Koalitionspartner, die liberalen Ciudadanos, die bisher 21 Sitze hielten, konnten mit nur noch 3,29 Prozent keinen Sitz mehr erobern. Das linke Wahlbündnisse Pro Andalucía kam auf 5 Sitze (7,68 Prozent), das ebenfalls linke Bündnis Adelante Andalucía auf 2 Sitze (4,57 Prozent).

Im Wahlkampf ging es unter anderem um die hohe Arbeitslosenquote, die in Andalusien bei knapp 20 Prozent und damit fast sechs Prozentpunkte höher als im Durchschnitt Spaniens liegt. Auch die Politik während der Corona-Pandemie, der Klimawandel, unter dem Andalusien wegen seiner geografischen Lage schon deutlich leidet, sowie die Einwanderung über das Mittelmeer waren Streitthemen.

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