TEL AVIV: Mehr als sieben Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, am Dienstag bei Kommunalwahlen in Israel ihre Stimme abzugeben. Dabei sollen neue Bürgermeister sowie Stadt- und Gemeinderäte bestimmt werden. Die Wahllokale eröffneten am Morgen und sollten am späten Abend schließen. Mit den amtlichen Endergebnissen wird erst in der kommenden Woche gerechnet.
Die Abstimmung war wegen des Gaza-Krieges bereits zweimal verschoben worden. In evakuierten Gebieten am Rande des Gazastreifens sowie an der Grenze zum Libanon soll die Wahl erst im November nachgeholt werden. Dies betrifft nach Medienberichten rund 180.000 Bürger.
Es wird damit gerechnet, dass die Wahlbeteiligung wegen des seit fast fünf Monaten dauernden Krieges insgesamt niedriger sein könnte als bei vergangenen Kommunalwahlen.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog rief die Bürger bei der Stimmabgabe in Jerusalem zur Teilnahme an der Wahl auf. Auch Kommunalwahlen beeinflussten das Leben der Bürger in Israel «auf dramatische Weise», erklärte er. Dies habe sich besonders während des Krieges gezeigt. «Im Notfall sehen wir die Gemeinden, die örtlichen Behörden und Räte, die sich mit einer Menge Herausforderungen von größter Wichtigkeit auseinandersetzen», sagte er mit Blick auf die Zeit seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober. Angehörige von Geiseln der Hamas waren in vielen Wahllokalen anwesend.
In der Küstenmetropole Tel Aviv tritt der langjährige Bürgermeister Ron Chuldai erneut an, als Rivalin gilt die frühere Wirtschaftsministerin Orna Barbivai. Die Generalmajorin der Reserve ist auch die am höchsten dekorierte Frau in der israelischen Armee. In Jerusalem wird mit der Wiederwahl des rechtskonservativen Bürgermeisters Mosche Lion gerechnet.