Kommissar wird von Vergangenheit eingeholt

25. September: Murot und das Karma

Felix Murot (Ulrich Tukur) in einer Szene aus «Tatort: Murot und das Gesetz des Karma». Foto: Bettina Müller/Hr/ard/dpa
Felix Murot (Ulrich Tukur) in einer Szene aus «Tatort: Murot und das Gesetz des Karma». Foto: Bettina Müller/Hr/ard/dpa

FRANKFURT/MAIN: Wenn ausgerechnet ein Kommissar in einem Hotel einer Trickdiebin zum Opfer fällt, ist das schon peinlich. Umso mehr, wenn er wie Felix Murot (Ulrich Tukur) im neuen «Tatort»-Krimi «Murot und das Gesetz des Karma» im Zusammenhang mit einem Vortrag über «Schwarzarbeit» in dem Hotel zu Gast ist. Ganz schlimm wird es allerdings, wenn es im gleichen Hotel zu einem mysteriösen Todesfall gekommen ist und Assistentin Magda Wächter (Barbara Philipp) den von der Kombination aus Rotwein und K.O.-Tropfen noch ganz benommenen Kommissar wach klingelt und zum Tatort beordert. Da gibt es dann einfach ein paar Details, die Murot ungern erklären würde.

Im nunmehr 11. Hessen-«Tatort» um den Wiesbadener LKA-Ermittler Murot, der am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, führt Matthias X. Oberg Regie. Er hat auch gemeinsam mit Lars Hubrich das Drehbuch geschrieben. «Uns hat die Frage interessiert, ob Murot in seinem Leben selbst schon einmal Schuld auf sich geladen hat», erläuterte Oberg über die Idee zu Murots elften TV-Fall. «Daraus hat sich diese Geschichte entwickelt.»

Denn dank den Hotel-Überwachungskameras kommt Magda Wächter den Eskapaden ihres Chefs nicht nur auf die Schliche, sie stellt auch schnell fest, dass die Trickdiebin (Anna Unterberger) auch mit dem später tot in seinem Hotelzimmer aufgefundenen IT-Experten Martin Landrot (Dirk Martens) zu tun hatte und ihm offenbar den Laptop entwendet hatte. Auf diesen Laptop wiederum hat es auch Landrots Chef abgesehen. Der steht im Mittelpunkt von Betrugsermittlungen, man hat ihm bislang aber nichts nachgewiesen können.

Den Wert der brisanten Daten erkennt prompt auch Trickdiebin Eva. Doch Dienstausweis und ein noch aus den 1970er Jahren stammender Führerschein mit dem Bild des noch sehr jungen Felix Murot lassen sie aufmerken. Ist Murot der Mann, mit dem sie noch eine Rechnung offen zu haben glaubt? Und wie hängt dass alles mit dem Urlaubsfilm-Schnipsel zusammen, der bereits am Anfang auftaucht?

Nachdem bereits im letzten Murot-«Tatort» die akademische Vergangenheit des Kommissars Thema war, geht es nun einmal mehr um den persönlichen Hintergrund des Kommissars, den er nicht zuletzt vor seiner aufmerksamen Assistentin verbergen will. Die bissigen Dialoge zwischen den beiden gehören einmal mehr zu den Visitenkarten der Murot-Krimis.

Murot ist in diesem «Tatort» mindestens ebenso mit der Aufklärung seiner persönlichen Vergangenheit beschäftigt wie mit den offenen Fragen des Todesfalls im Hotel. Für die Zuschauer ergibt sich dabei ein neuer Blick auf die Figur des Kommissars, der von Ulrich Tukur gewohnt souverän dargestellt und interpretiert wird

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