Präsident fordert Stimmennachzählung in Venezuela

Gustavo Petro, kolumbianischer Präsident, im Nationalkongress in Bogota. Foto: epa/Carlos Ortega
Gustavo Petro, kolumbianischer Präsident, im Nationalkongress in Bogota. Foto: epa/Carlos Ortega

BOGOTÁ: Tagelang schweigt der Staatschef des Nachbarlands Kolumbien, jetzt fordert auch er eine Offenlegung des detaillierten Wahlergebnisses. Der internationale Druck auf Venezuelas Präsident Maduro steigt.

Angesichts der Betrugsvorwürfe nach der Präsidentenwahl in Venezuela dringt der kolumbianische Staatschef Gustavo Petro auf eine Überprüfung des Ergebnisses. «Ich fordere die venezolanische Regierung auf, einen friedlichen Abschluss der Wahlen zu ermöglichen, indem sie eine transparente Nachprüfung der Stimmen und Ergebnislisten unter Beobachtung aller politischen Kräfte und professioneller internationaler Beobachter zulässt», schrieb der linke Staatschef auf X.

Nach der Präsidentenwahl am Sonntag hatte die regierungstreue Wahlbehörde den autoritären Präsidenten Nicolás Maduro offiziell zum Sieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor. Auch die USA, die EU und eine Reihe lateinamerikanischer Länder zweifeln das offizielle Wahlergebnis an und fordern eine Veröffentlichung der detaillierten Resultate.

«Die schwerwiegenden Zweifel an dem Wahlprozess könnten zu einer tiefen und gewalttätigen Spaltung der Gesellschaft führen», warnte Petro. Im Gegensatz zu seinen konservativen Vorgängern unterhält der ehemalige Guerillero ein recht gutes Verhältnis zu Maduro.

Allerdings ist Kolumbien so stark wie kein anderes Land von der schweren humanitären und wirtschaftlichen Krise des Nachbarn betroffen. So haben sich von den mehr als sieben Millionen Venezolanern, die in den vergangenen zehn Jahren wegen Armut und Gewalt ihre Heimat verließen, fast drei Millionen in Kolumbien niedergelassen.

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