König läutet Wiederaufbau von alter Börse in Kopenhagen ein

Blick auf die Ruine der ehemaligen Börse (Børsen) in Kopenhagen. Foto: Steffen Trumpf/dpa
Blick auf die Ruine der ehemaligen Börse (Børsen) in Kopenhagen. Foto: Steffen Trumpf/dpa

KOPENHAGEN: Es war Dänemarks Notre-Dame-Moment: Im Frühjahr brannte die historische Börse im Stadtzentrum von Kopenhagen nieder. Pünktlich zum 400. Jubiläum beginnt der Wiederaufbau - mit royaler Unterstützung.

Dänemarks König Frederik X. (56) hat den Wiederaufbau der abgebrannten historischen Börse im Zentrum von Kopenhagen eingeläutet. Mehr als fünf Monate nach dem verheerenden Feuer in dem Gebäude schob der Monarch symbolisch einen 60 Kilogramm schweren Grundstein in eine Ecke des Mauerwerks der Ruine, um den offiziellen Start des Wiederaufbaus zu markieren. Der Tag stellte zudem das 400. Jubiläum der 1624 eröffneten Börse dar - allerdings war er ganz anders als vor dem Brand ursprünglich geplant.

Die alte Börse, Børsen genannt, fungiert heute als Sitz der dänischen Handelskammer, außerdem beherbergte sie bis zum Feuer eine große Kunstsammlung. Als Börse im eigentlichen Sinne wurde sie schon lange nicht mehr genutzt.

Am Morgen des 16. Aprils war bei Renovierungsarbeiten des Gebäudes plötzlich ein Feuer ausgebrochen, das sich schnell auf große Teile des Renaissance-Baus ausbreitete. Die berühmte Drachenturmspitze der Börse stürzte kurz darauf ein. Zugleich kämpften die Handelskammer und freiwillige Helfer darum, so viele Gemälde und andere Wertgegenstände wie möglich aus dem Gebäudeinneren zu retten. Erst nach mehreren Tagen war der Brand gelöscht.

Mehr als die Hälfte des gesamten Bauwerks brannte vollständig nieder, darunter neben der ikonischen Spitze auch der eigentliche alte Börsensaal. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen sprach mit Blick auf den ähnlich verheerenden Brand in der Kirche Notre-Dame in Paris fünf Jahre zuvor von «unserem eigenen Notre-Dame-Moment». Letztlich konnten aber 99 Prozent der Kunstwerke aus dem Inneren sowie etwa 45 Prozent des Gebäudes an sich gerettet werden. Die genaue Brandursache ist bis heute unklar.

Der Wiederaufbau des historischen Gebäudes wird Jahre dauern. Im Falle von Notre-Dame waren es fünf Jahre, die Kathedrale soll im Dezember wiedereröffnet werden.

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