ATHEN: Schleuserbanden setzen im Mittelmeer ihre Tätigkeit fort. Binnen eines Tages ist es ihnen gelungen, zahlreiche Menschen aus Afrika nach Kreta zu bringen.
Die griechische Küstenwache hat innerhalb von 24 Stunden eigenen Angaben zufolge 245 Migranten südlich der Mittelmeerinsel Kreta aufgegriffen. Die meisten von ihnen waren nach Berichten örtlicher Medien mit Kuttern am libyschen Hafen Tobruk gestartet. Aus Quellen der Küstenwache hieß es, fünf Männer seien als mutmaßliche Schleuser festgenommen worden.
Die meisten Migranten wurden zunächst nach Gavdos gebracht, einer kleinen Insel rund 20 Seemeilen südlich von Kreta, wie ein Regionalsender des griechischen Rundfunks berichtete. Auf Gavdos leben weniger als 100 Menschen. Das Eiland verfügt praktisch über keine Möglichkeit, so viele Migranten aufzunehmen. Deshalb werden die angekommenen Menschen so bald wie möglich nach Kreta gebracht.
Seit Jahresbeginn und bis zum 18. August sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) knapp 2.482 Migranten auf Kreta angekommen. Insgesamt sind 2024 demnach bislang gut 25.500 Migranten auf dem Seeweg und rund 4.000 auf dem Landweg in Griechenland angekommen.