Klinik-Skandal: Schon 23 Hepatitis-C-Infektionen

Ein Schild weist auf die Donau-Ries Klinik hin. Nach Angaben des Landratsamtes soll hier ein Arzt bei Operationen Patienten mit Hepatitis C infiziert haben. Foto: Stefan Puchner/Dpa
Ein Schild weist auf die Donau-Ries Klinik hin. Nach Angaben des Landratsamtes soll hier ein Arzt bei Operationen Patienten mit Hepatitis C infiziert haben. Foto: Stefan Puchner/Dpa

DONAUWÖRTH (dpa) - Ein ehemaliger Narkosearzt soll seine Patienten mit Hepatitis C angesteckt haben. Wie das genau geschah, ist nach wie vor unklar. Derweil steigt die Zahl der Infizierten an.

Im Donauwörther Klinik-Skandal steigt die Zahl der festgestellten Hepatitis C-Infektionen weiter an. Bis Freitagmittag waren dem zuständigen Gesundheitsamt 23 Fälle bekannt. Ein ehemaliger Narkosearzt wird verdächtigt, bei Operationen seine Patienten reihenweise mit der Leberentzündung angesteckt zu haben.

Der Mediziner, der selbst an Hepatitis C litt, arbeitet seit einigen Monaten nicht mehr in Donauwörth. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft. Sie untersucht auch, ob der Mann sich selbst Arzneien gespritzt und dieselben Spritzen dann für Patienten verwendet hatte. Normalerweise wird die Infektion nur über Blutkontakt übertragen.

Das Gesundheitsamt hatte zunächst knapp 700 Patienten angeschrieben, bei denen der Arzt der erste Anästhesist war. Von diesen wurden bisher etwa 320 getestet, davon 23 positiv. Von einer zweiten Liste mit 500 Patienten, bei denen der Beschuldigte als Ersatz-Narkosearzt eingesetzt war, hat das Gesundheitsamt bisher 330 Personen angeschrieben. Derzeit wird eine dritte Liste erstellt mit Personen, die anderweitig mit dem beschuldigten Mediziner in Kontakt waren. Wie viele Personen auf dieser Liste stehen, ist noch unklar.

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Hermann Hunn 30.10.18 10:09
Ja, kaum zu glauben ...
Am 21. Juli 2015 publizierte das Kantonsspital St. Gallen die schweizweit erste Impfung gegen Hepatitis C und jetzt lese ich im Farang, dass solche Impfungen schon Ende der 80er Jahren für medizinisches Personal Pflicht gewesen sein soll (?) Verfolgt man die Langzeitstudie des KS und dem St. James Hospital in Dublin, hat man bis 2017 einen weiteren Impfmechanismus getestet, der anscheinend als ein Meilenstein in der Hepatitis-Impfforschung gilt. Fact ist, dass ein Hepatitis-C Impfstoff auch im Jahr 2018 immer noch im Entwicklungsstadium ist und die bis dato bekannte Mittel im besten Fall den Krankheitsverlauf verbessern können. Als Abwehrstoff sind sie jedoch noch nicht geeignet.