Klimaaktivisten stören Betrieb am Flughafen Leipzig/Halle

Das Flugzeug hebt vom Flughafen Leipzig /Halle ab. Foto: epa/Filip Singer
Das Flugzeug hebt vom Flughafen Leipzig /Halle ab. Foto: epa/Filip Singer

SCHKEUDITZ: Aktivisten fordern mehr Klimaschutz - auch mitten in der Nacht am größten Flughafen in Sachsen. Sie zielen vor allem auf den Frachtverkehr über eines der wichtigsten europäischen Drehkreuze.

Mehrere Klimaaktivisten haben am Flughafen Leipzig/Halle protestiert und für eine stundenlange Einstellung des Frachtflugbetriebs gesorgt. Fünf von ihnen hatten sich kurz nach Mitternacht im südlichen Bereich des Flughafens am Boden festgeklebt, zwei weitere wurden davon abgehalten, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Die Beamten entdeckten Löcher im Zaun am Rand des Geländes. Gegen 5.00 Uhr konnten die Aktivisten vom Boden gelöst und vom Rollfeld entfernt werden. Zu der Störaktion bekannte sich die Gruppe «Letzte Generation».

Einem Flughafensprecher zufolge musste der Frachtflugbetrieb ab etwa 00.30 Uhr für rund drei Stunden eingestellt werden. Der Betrieb der Passagierflüge begann am Morgen mit leichten Verzögerungen: Der erste Flieger startete laut Webseite um 5.41 Uhr - etwa 15 Minuten später als geplant. Der Flughafen prüfe den entstandenen Schaden und behalte sich rechtliche Schritte vor, sagte der Sprecher.

Der Flughafen Leipzig/Halle ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa, jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt.

Die Gruppe «Letzte Generation» teilte mit, man wolle auf dem Rollfeld ein Zeichen gegen den zunehmenden Flugverkehr, den geplanten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten und das Fehlen eines Plans der Bundesregierung zum raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern setzen.

In einem Beitrag der Gruppe auf der Plattform X heißt es: «Betroffen von der heutigen Blockade ist vor allem der Frachtverkehr - für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt.» Versehen wurde der Beitrag mit Fotos, die Aktivisten auf dem Rollfeld zeigen, in mindestens einem Fall mit auf dem Boden festgeklebter Hand. Auf ihren Schildern steht: «Öl tötet».

Gegen die Aktivisten werde nun unter anderem wegen unberechtigten Aufenthalts im Sicherheitsbereich, Hausfriedensbruchs und Eingriffen in den Luftverkehr ermittelt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Es handele sich um drei Männer im Alter von 21, 23 und 25 Jahren sowie vier Frauen (21, 23, 25 und 27 Jahre alt).

Aktionen an mehreren Flughäfen

In der vergangenen Woche hatten Klima-Demonstranten sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn den Flugbetrieb jeweils für ein paar Stunden lahmgelegt. Am Stuttgarter Flughafen gab es zudem eine friedliche Protestaktion ohne Einschränkungen des Flugverkehrs. Daraufhin kündigte unter anderem der Flughafen Leipzig an, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sicherheitskräfte seien sensibilisiert worden und würden mit erhöhter Aufmerksamkeit handeln, hieß es.

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werner spierling 02.08.24 15:50
All diese Spinner auf eine Liste setzen Weltweit Flugverbot lebenslang.
werner spierling 02.08.24 15:40
Wann werden endlich diese kranken Spinner mit langjährigen Haftstrafen belohnt ohne vorzeitigen Hafterlass 5 Jahre sind 5 Jahre und ihr Privatvermögen auch ihrer Unterstützer einem Wohltätigen Zweck zukommen lassen.
Monruedee Kanhachin 02.08.24 12:30
Öl tötet
In diesem Fall klebt es auch, fast alle modernen Klebstoffe stammen indirekt aus der Petrochemie
Jörg Obermeier 02.08.24 11:38
mvb
Ich habe bezüglich der Klimakleber eine relativ gespaltene Persönlichkeit in mir. Wenn sich so ein Kleber vor mir auf die Straße kleben würde, so habe ich das zwischenzeitlich gelernt, darf ich den nicht mal richtig verprügeln. Ähnliches gilt für die Flughafenkleber. Unverständlich, denn richtig wehren könnten die sich ja nicht wenn sie da so rumkleben. Auf der anderen Seite hat dieses Pack ein Anliegen das m.E. nicht ganz falsch oder anders ausgedrückt "fürchterlich" richtig ist. Und unsere Gesellschaft tut vieles, damit das auch so bleibt was diese Leute zu dem treibt was sie eben tun: Ankleben. Dabei sollten wir vielleicht aber nicht vergessen, es ist nur ein klitzekleiner Anteil an Aktivisten ist, die sich da irgendwo ankleben. Die meisten von denen sind ja trotzdem noch friedlich. Ich denke zurück an die 68iger Generation. Zumindest an denjenigen Teil die die provokanten Thesen auf die Straßen trugen und insbesondere die Auslüftung vom Mief des Dritten Reichs forderten. Da waren auch nur wenige in Gewaltaktionen verwickelt. Eingeprügelt hat man auf möglichst alle. Und was kam letztendlich raus? Es wurde tatsächlich und sehr langsam dann doch ein bisschen gelüftet, aber man hatte auch die RAF erst denkbar und damit möglich gemacht.
Hans-Dieter Volkmann 02.08.24 11:37
Ingo Kerp 01.08.2024 Klimaaktivisten
Selbst wenn man der Motivation jener Klimaaktivisten Verständnis entgegenbringt, so ist deren Handlungsweise verwerflich. Jeder Mensch hat Rechte. Seine Rechte in Anspruch nehmen bitte, nur wenn die Rechte anderer Menschen dabei nicht verletzt werden. Ansonsten, in Deutschland fehlt wohl eine entsprechende Gesetzgebung. Ich würde es als Vorsorgehaft bezeichnen. In einem solchen Fall wäre zu entscheiden, die Freiheit eines Einzelnen gegen den Frieden der Gesellschaft. Damit kein Missverständnis entsteht, ich bin durchaus für den Erhalt und die Schonung unserer Umwelt, aber es muss doch von Seiten unserer Politik Möglichkeiten geben.
Jörg Obermeier 01.08.24 20:10
mvw
Mein Kommentar harrt noch der Freigabe. Kann bekanntlich dauern oder auch gar nicht ..... .)
Jörg Obermeier 01.08.24 20:00
Michel Maillet 01.08.24 19:40
Sie haben mich missverstanden. Sorry, hatte mich unklar ausgedrückt. Den Scherz bezog ich auf "erst nachdenken".
Michel Maillet 01.08.24 19:40
Herr Obermeier
Nein, es geht aus rechtlichen Gründen nicht
michael von wob 01.08.24 19:30
@ Jörg
Verstehe nicht warum man diese Klimabekloppten nicht mit einer Wasserkanone bespritzt bis sie kotzen.
1x und sie gehen nie wieder zu einem Air Port .
Jörg Obermeier 01.08.24 19:10
Michel Maillet 01.08.24 15:00
Sie scherzen! Oder?
Jürgen Franke 01.08.24 16:30
Eigentlich nicht nachvollziehbar,
dass Personen überhaupt in so einen sicherheitsrelevanten Bereich gelangen können.
Michel Maillet 01.08.24 15:00
Herr Kanwang
Bitte erst nachdenken und dann kommentieren
Veang Kanwang 01.08.24 13:50
Ignorieren, Flugbetrieb fortsetzen
Ingo Kerp 01.08.24 13:40
Die Klima-Kriminellen nehmen Menschen in Geiselhaft, indem sie Flugzeuge und Autos blockieren. Sie zerstoren und beschmieren sowohl privates und somit fremdes Eigentum als auch staatliches Eigentum. Umsetzbare Vorschläge für das, was sie erreichen wollen, die gibt es nicht. Glücklicherweise gibt es so gestoerte Menschen offensichtlich nur in Europa.
Laddawan Sukkon 01.08.24 12:20
Aber Ananas, Papaya und Avocados .......
..... gehören auf den Tisch. Welcher Schwachsinn dieser Engstgestirnten!