Kirgisische Justiz ermittelt auch wegen Mordes gegen Ex-Präsidenten

BISCHKEK (dpa) - Die Justiz im zentralasiatischen Kirgistan ermittelt nach den heftigen Unruhen dort nun auch wegen versuchten Mordes und eines Putschversuchs gegen den inhaftierten Ex-Präsidenten Almasbek Atambajew. Dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag der kirgisischen Staatsagentur Kabar in der Hauptstadt Bischkek mit. Zuvor hatte es lediglich Ermittlungen wegen Korruption und Amtsmissbrauchs gegen Atambajew gegeben.

Das frühere Staatsoberhaupt sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Atambajews Anhänger hatten vor kurzem seine Festnahme verhindern wollen - dabei kam es zu Ausschreitungen mit mehr als 100 Verletzten am Wohnsitz des 62-Jährigen. Mehr als 2000 Beamte rückten in der vergangenen Wochen zum Anwesen des Ex-Präsidenten bei Bischkek vor. Ein Angehöriger der Spezialkräfte starb. In Atambajews Haus wurde nach Darstellung der Ermittler ein Waffenarsenal gefunden.

Atambajew hatte die verarmte Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zu China von 2011 bis 2017 geführt. Vor gut zwei Jahren löste ihn Sooronbaj Scheenbekow an der Staatsspitze verfassungsgemäß ab. Es war der erste friedliche Machtwechsel in dem Land nach mehreren Revolutionen.

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