Kim Jong Un sieht Atomwaffen als Sicherheit

Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Foto: epa/Jeon Heon-kyun

SEOUL: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sieht im Atomwaffenarsenal seines Landes eine Garantie für die Sicherheit. In einer Rede bei einer Veteranenkonferenz zum 67. Jahrestag des Endes des Korea-Kriegs (1950-53) am Montag signalisierte Kim, dass er trotz des internationalen Drucks an der Entwicklung von Atomwaffen festhalten wolle. «Dank unserer zuverlässigen und wirksamen nuklearen Abschreckung zur Selbstverteidigung wird es ein Wort wie Krieg in diesem Land nicht mehr geben», zitierten ihn die Staatsmedien am Dienstag. Die äußere Sicherheit und die Zukunft würden für immer garantiert.

Die Rede Kims wurde in Südkorea auch als Versuch gesehen, die innere Einheit angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme infolge der Corona-Pandemie und der internationalen Sanktionen zu stärken. Kim hatte Ende des vergangenen Jahres betont, dass es niemals eine Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel geben und Nordkorea stetig strategische Waffen entwickeln werde, «solange die USA ihre feindselige Politik» nicht aufgäben. Die isolierte Führung Pjöngjangs fordert unter anderem eine Aufhebung der Sanktionen. US-Präsident Donald Trump lehnt dies ab.

Die bilateralen Atomverhandlungen stecken seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Trumps mit Kim im Februar 2019 in Vietnam fest. Beide Seiten konnten sich nicht auf einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Nordkoreas und die Gegenleistungen Washingtons einigen.

Ohne die USA beim Namen zu nennen, warf Kim in seiner Rede «imperialistischen und feindseligen Kräften» vor, den Druck zu erhöhen und sein Land militärisch zu bedrohen. Nordkorea seit jetzt in der Lage, sich selbst zu verteidigen, sagte Kim.

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Francis Light 31.07.20 21:22
Realitätsbezug?
Das ist eine Sichtweise die die Usa und Udssr auch vor 40, 50 Jahren hatte. Und so ein gestriges Denken ist im Jahr 2020 noch möglich?

Ich frage nich nur, wer hätte überhaupt hypothetisch Interesse, das kleine Nordkorea anzugreifen. Dieser Kim hält sich und sein Land für viel zu wichtig. Reine Einbildung.
TheO Swisshai 31.07.20 20:23
@Michael Meier / Spitzenreiter
Und genau deshalb wird auch der Iran bald in Großstädten ihrer Feinde kleine Atombömbchen installiert haben. Natürlich nur um sich zu schützen.

Das tragische daran ist, dass Sie andere Kommentare als schwachsinnig und Dummheit bezeichnen, Sie schlagen alle.
TheO Swisshai 31.07.20 11:15
@Michael Meier / Israel darf alles ?
Heimlich Atomwaffen bauen, wie Schurkenstaaten den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnen, kleine Atombömbchen in Großstädten ihrer Feinde installieren, die ganze Welt anlügen usw.

Wenn jedes Land so vorgehen würde, oder darf das nur Israel ? Wie kommen Sie darauf, dass Israel gegenüber jedem anderen Staat Sonderrechte hat ? Bedeutet der Holocaust vor 75 Jahren, für Israel ein Freibrief und Sonderstatus für die Ewigkeit ?

TheO Swisshai 30.07.20 05:42
Gleichgewicht kein Schwachsinn sondern Strategie
Die Grossmächte erklären seit mehr als 50 Jahren, dass sie A-Waffen als Sicherheit sehen und nicht als Angriffswaffen. Die Angst vor einem Gegenschlag schafft hierbei die Sicherheit, es herrscht eine Pattsituation, resp. ein Gegengewicht. Keinem der Atommächte käme es daher in den Sinn, eine andere Atommacht mit A-Waffen anzugreifen. Der Besitz von A-Waffen dient als bester Schutz vor einem Angriff, man nennt es das System der atomaren Abschreckung. Das bedeutet aber umgekehrt, nur wer dazu gehört ist geschützt vor einem Angriff. einem Staat ohne A-Waffen und ohne Beistand einer anderen Atommacht, fehlt diese Sicherheitsgarantie. Folglich versucht natürlich JEDER Staat sich bestmöglich vor einem Angriff zu schützen und ein Gleichgewicht zum Feind zu schaffen. Das Beispiel Nordkorea beweißt, dass die Taktik dank den A-Waffen funktioniert. Es beweist auch, dass Kim damit nicht Unrecht hat. Ob er ein schlimmer Despot/Diktator ist, oder ob es sich um einen sogenannten Schurkenstaat handelt, ändert daran gar nichts. Tatsache ist, Nordkorea hat trotz ihren Atomwaffen kein Land angegriffen und wurde dank diesen auch nicht angegriffen. Kein Krieg, das sollte ja auch das Ziel sein, das Gleichgewicht sorgt dafür. Logisch, dass nun der Iran A-Waffen will um sich zu schützen, denn Israel hat auch u. zwar als einziges Land, nicht um sich vor einem A-Waffen Angriff zu schützten. Israel ist die Ausnahme, die damit das atomare Gleichgewicht stört und die Kriegsgefahr erhöht.
Hans-Dieter Volkmann 29.07.20 18:17
Dracomir Pires 29.07.20 16:46
Herr Pires, wir alle wissen doch das es Menschen ( Attentäter ) gibt die bereit sind sich selbst zu opfern nur um dem Gegner zu schaden. Vielleicht wird es eines Tages auch den einen oder anderen todesmutigen Diktator geben der dazu bereit ist.
Mike Dingo 29.07.20 16:47
@Herr Meier / danke
für Ihre klaren Worte. Insbesondere bzgl der Herren K + F. Sie sparen mir die Zeit etwas zu entgegnen. Nur soviel: Dem Iran die A-Bombe zu gönnen, zeigt wie weit man bereits mental degeneriert ist.
Dracomir Pires 29.07.20 16:46
Ingo Kerb, ich bin schockiert
Schurkenstaaten wie Nordkorea, Iran, Pakistan und Saudi-Arabien sollten niemals Atomwaffen besitzen. Besonders Nordkorea und der Iran haben damit wiederholt sehr aggressiv andere Länder bedroht. Wenn Nordkorea oder die Mullahs in Iran ihre Versprechen wahr machen, dürfte dies das Ende der Menschheit gewesen sein.
Ingo Kerp 29.07.20 12:52
Mit dieser Aussage hat der dicke Kim nicht Unrecht. Wenn die Iraner jetzt auch noch eine A-Waffe entwickelt haben, als Gegengewicht zu Israel, ist eine Machtbalance wieder hergestellt.