Keine Mordanklage für den Todesfahrer

Foto: Fotolia
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BANGKOK: Das Gericht Taling Chan lehnte am Samstag eine Mordanklage gegen den 57-jährigen Geschäftsmann ab, der bei einer Trunkenheitsfahrt einen Polizisten und dessen Frau getötet und die Tochter schwer verletzt hatte.

Die Polizei hatte die Mordanklage in Übereinstimmung mit der neuen Politik der Regierung zur Reduzierung der hohen Unfalltoten beim laufenden Songkran-Festival erhoben. Die Richter hingegen ließen nur Anklagen wegen rücksichtslosen Fahrens, fahrlässiger Tötung, schwerer Körperverletzung und Trunkenheit am Steuer zu. Der Angeklagte war am Donnerstag auf der Thawi Watthana-Kanchanaphisek Road gegen 23.30 Uhr mit seinem silberfarbenen Mercedes-Benz auf die Gegenfahrbahn gekommen und frontal mit dem Suzuki Swift des Polizisten zusammengestoßen. Der Polizist wurde auf dem Fahrersitz getötet. Seine Frau erlag später ihren Verletzungen, während ihre 16-jährige Tochter mit einer schweren Gehirnblutung auf der Intensivstation eines Krankenhauses liegt. Nach Angaben der Polizei hatte der Geschäftsmann einen Blutalkoholspiegel von 2,6 Promille.

Das Gericht stimmte zuerst der 12-tägigen Haftverlängerung des Mercedes-Fahrers zu, später genehmigte das Gericht eine 200.000-Baht-Kaution. Der ältere Bruder entschuldigte sich am Samstag für den Vorfall und versprach, die volle Verantwortung für den gesamten Schaden zu übernehmen sowie für die Behandlung des verletzten Mädchens und für die Ausbildung der beiden Töchter des toten Polizisten zu zahlen.

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Ingo Kerp 15.04.19 17:48
Auch wenn der Anklagepunkt Mord nicht zum Tragen kommt, bleiben noch genügend Straftaten übrig, um eine lange Haftstrafe nach sich zu ziehen.
Beat Sigrist 14.04.19 20:16
dies gilt wohl nur für sogenannte Normalos
und nicht für reiche Thais: Vor 2 Tagen wurde geschrieben: Der stellvertretende Premierminister Prawit Wongsuwan erklärte vor dem Beginn der Songkran Ferien, er habe die Polizei angewiesen, dass zu schnelles Fahren und betrunkene Autofahrer, die während des Songkran Urlaubs tödliche Unfälle versuchen, wegen Mordes angeklagt werden sollen.