Keine Genehmigung für Beach Club im Meer

Behörden befürchten Auswirkungen auf die Meeresressourcen

Foto: Yona Beach Club Phuket
Foto: Yona Beach Club Phuket

PHUKET: Die Behörden haben den Betreibern eines luxuriösen schwimmenden Beach Club mitgeteilt, dass sie keine Erlaubnis zur Eröffnung erhalten werden, solange nicht mehr Sicherheits- und Umweltstandards erfüllt werden.

Phukets Gouverneur Narong Woonciew sagte am Mittwoch (5. April 2023), dass er aus den sozialen Medien von den Plänen des Yona Beach Club erfahren habe, diesen Monat zu eröffnen, nachdem ein früherer Versuch Ende Januar von den Behörden abgelehnt worden war. „Diese Angelegenheit hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen, da es gemischte Reaktionen auf die Eröffnung dieses umgebauten Bootes gibt, das Touristen im Meer vor Patong Dienstleistungen anbietet“, sagte er.

Wenn man ein Geschäft im Meer betreiben wolle, müsse man viele damit zusammenhängende Gesetze berücksichtigen, sagte der Gouverneur. Das thailändische Marine Enforcement Command Region 3 und Vertreter anderer Behörden haben sich getroffen, um die Angelegenheit zu prüfen.

Vertreter des Seeamtes von Phuket sagten, dass das Boot legal registriert gewesen sei. Später wurde es jedoch umgebaut und so ausgestattet, dass es Lebensmittel und andere Dienstleistungen anbietet, die nicht mit dem Zweck des Bootes übereinstimmen, so der Gouverneur.

Khun Narong äußerte sich auch besorgt über die Auswirkungen eines schwimmenden Partyboots, das bis zu 500 Personen aufnehmen kann, auf die Meeresressourcen. Außerdem äußerte er Bedenken hinsichtlich der Sicherheit bei starkem Wind oder Wellengang.

Für den Betrieb des Bootes seien außerdem mehrere Betriebsgenehmigungen erforderlich, fügte er hinzu. Capt Krit Khluebmat, stellvertretender Direktor des Marine Enforcement Command Region 3, leitete eine frühere Inspektion des Bootes, als es vor Kap Yamu südöstlich der Insel vertäut war. Sein Team traf sich mit Vertretern des Bootes und informierte sie über die rechtlichen Anforderungen, die ihr Betrieb erfüllen muss.

Die Yona weise zwar einige Merkmale eines Kreuzfahrtschiffes auf, doch das Geschäftsmodell sei anders. Kreuzfahrtschiffe verschaffen den Anwohnern Einkommen, wenn ihre Passagiere an Land gehen, sagte er. Der größte Teil der Einnahmen, die Yona durch die Bewirtung von Partygästen erzielt, würde jedoch bei den Eigentümern verbleiben.

Suchart Rattanaruengsri, Direktor des Marine and Coastal Resources Office 9, sagte, eine Inspektion habe ergeben, dass das Abfallbehandlungssystem des Schiffes und das Wasserfiltersystem des Swimmingpools den allgemeinen Standards entsprechen. Allerdings seien die Dekorationsmaterialien entflammbar und es gebe keine Feuerleiter, sagte er.

„Wenn das Boot geöffnet wird, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es die Meeresressourcen beeinträchtigen wird“, fügte er hinzu. „Es wird Probleme mit Müll und Abfällen geben.“

„Der Betrieb dieses Dienstleistungszentrums unterliegt vielen Gesetzen. Wenn die Eröffnung genehmigt wird, werden andere Betreiber nachziehen. Es sind eindeutige Maßnahmen erforderlich, um Auswirkungen auf die Meeres- und Küstenressourcen zu verhindern.“

Yona hatte Berichten zufolge bereits im Voraus Eintrittskarten an Touristen verkauft, obwohl es noch auf die offizielle Genehmigung zur Eröffnung wartete.

Der Yona Beach Club ist Berichten zufolge im Besitz eines französischen Geschäftsmannes, der seit etwa 10 Jahren ein Bootsgeschäft in Phuket betreibt. Er hat gemeinsam mit thailändischen Partnern in das Geschäft investiert.

Das umgebaute Boot war in Trang als Passagierschiff der in Phuket ansässigen Yona Beach Ltd. registriert. Es fuhr im Juni letzten Jahres von Trang nach Phuket und ging dort vor Anker.

Der schwimmende Club verfügt über mediterrane und japanische Restaurants, einen 20-Meter-Swimmingpool mit privaten Cabanas, Meeresbetten, Cabanas auf der Sonnenterrasse und andere Einrichtungen. Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Ursprünglich sollte der Club in der Hochsaison am Patong Beach und in der Nebensaison am Royal Phuket Marina liegen.

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Leserkommentare

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Thaifarang 06.04.23 16:00
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Vorher informieren wäre bestimmt gut gewesen. Aber wie ich das hier kenne, wird der Laden einfach geöffnet, bis nach 3 Jahren die Schließung angeordnet wird.
Ingo Kerp 06.04.23 14:00
Es wäre sicherlich nicht unflott gewesen, wenn man, bevor auch nur ein einziger Baht ausgegeben wird, sich mit den Behoerden zusammengesetzt hätte. Man hätte seinen Plan unterbreiten koennen, sich die behoerdlichen Auflagen anschauen koennen und dann leicht ausrechnen koennen, ob sich so ein Invest rechnet, wenn man die behoerdl. Erlaubnis erhält. Im vorliegenden Fall hat man offensichtlich den 2. Schritt vor dem 1. gemacht. Kaufmännisches Stümperwerk.
Norbert Schettler 06.04.23 11:20
Ob man sowas braucht
an der Patong lasse ich mal andere entscheiden. Anfang Januar war hier ja schon ein Bericht zu lesen, in dem die Eröffnung für den 23.1. angekündigt wurde. Die Argumente, die jetzt angeführt werden, verstehe ich nicht alle. Das dieses Geschäftsmodell nichts mit Kreuzfahrtschiffen zu tun hat versteht sich von alleine. Und zuerst lese ich, die Inspektion des Abfallbehandlungssystems entspreche den gängigen Standards, weiter unten heisst es, es wird Probleme mit Müll und Abfall geben. Scheint alles noch nicht so ganz ausgereift zu sein und ob die Investitionen sich rentieren bleibt abzuwarten.