Kein Sozialplan für 3.000 Audi-Beschäftigte in Brüssel

Ein Logo des Unternehmens ist auf dem Kühlergrill eines Autos des deutschen Automobilherstellers Audi zu sehen. Foto: epa/Ian Langsdon
Ein Logo des Unternehmens ist auf dem Kühlergrill eines Autos des deutschen Automobilherstellers Audi zu sehen. Foto: epa/Ian Langsdon

INGOLSTADT/BRÜSSEL: Das Ende der E-Auto-Fabrik des Volkswagen-Konzerns in Belgien rückt näher. Gewerkschaften und Betriebsräte lehnen den vorgeschlagenen Sozialplan ab.

Audi und die Arbeitnehmervertreter des vor der Schließung stehenden Werks in Brüssel können sich nicht auf einen Sozialplan einigen. Auch das sechste Angebot des Unternehmens sei abgelehnt worden, teilte Audi mit.

Der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer will die Autoproduktion in Brüssel Ende Februar beenden. Die Suche nach einem Investor oder einer anderen Lösung für die 3.000 Beschäftigten verlief erfolglos. Audi bietet ihnen neben dem gesetzlichen Kündigungsgeld eine Abfindung, deren Höhe von der Betriebszugehörigkeit abhängt.

Ein Mitarbeiter mit 17 Jahren Betriebszugehörigkeit würde so je nach Funktion und Gehalt zwischen 125.000 und 190.000 Euro erhalten, teilte das Unternehmen mit. «Insgesamt gibt Audi für die Abfindungen mehr als doppelt so viel aus wie gesetzlich gefordert.» Jetzt plant das Unternehmen, jedem Mitarbeiter ein eigenes Angebot zu machen. Ohne gemeinsamen Sozialplan dürfe Audi aus gesetzlichen Gründen aber keine zusätzliche Altersregelung für Mitarbeiter über 60 anbieten.

Audi steckt wie der Mutterkonzern Volkswagen in der Krise und spricht mit dem Gesamtbetriebsrat in Ingolstadt darüber, wie betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermieden werden können. In Brüssel wird nur ein einziges Modell, der große Elektro-SUV Q8 e-tron, gebaut. Über die Schließung des kleinen Werks verhandelt Audi mit Betriebsräten und Gewerkschaften schon seit einem halben Jahr.

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