Hartes TV-Duell von Trump und Biden

​Kein Chaos, aber viele Vorwürfe

Finale Präsidentschaftsdebatte zwischen US-Präsident Donald J. Trump und dem Kandidaten der Demokraten Joe Biden an der Belmont-Universität. Foto: epa/Shawn Thew
Finale Präsidentschaftsdebatte zwischen US-Präsident Donald J. Trump und dem Kandidaten der Demokraten Joe Biden an der Belmont-Universität. Foto: epa/Shawn Thew

CNN-Umfrage sieht Biden als Sieger der Fernsehdebatte

NASHVILLE: In der TV-Debatte vor der US-Präsidentschaftswahl hat Herausforderer Joe Biden nach dem Ergebnis einer Umfrage des Senders CNN einen besseren Eindruck gemacht als Amtsinhaber Donald Trump. Die Umfrage unter Zuschauern des direkten Aufeinandertreffens vom Donnerstag ergab, dass 53 Prozent Biden als Sieger sahen. 39 Prozent sahen Trump vorn.

Befragt nach ihrem Eindruck, wer die Fragen von Moderatorin Kristen Welker direkt beantwortet habe, nannten 62 Prozent Biden und 31 Prozent Trump. Einen Gleichstand von 49 zu 49 Prozent ergab die Frage, wer in der Debatte die stärkere politische Führungskraft gezeigt habe.

Basis der Erhebung war eine telefonische Befragung von 585 registrierten Wählern durch das Institut SSRS. Der Sender gab die statistische Fehlerquote der Umfrage mit 5,7 Prozent an.

Nach der ersten Fernsehdebatte Ende September sahen in einer Umfrage des Senders CBS 48 Prozent der Zuschauer Biden vorn, 41 Prozent Trump.


Zitate: Aus der TV-Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden haben am Donnerstag (Ortszeit) in Nashville (Tennessee) ihre zweite und damit letzte TV-Debatte vor der Wahl am 3. November bestritten. Anbei eine Auswahl an Zitaten.

Trump zu Corona:

«Wir müssen das Land öffnen. Wissen Sie, ich habe es oft gesagt, das Heilmittel darf nicht schlimmer sein als das Problem selbst.»

«Wir können das Land nicht geschlossen halten.»

«Ich übernehme die volle Verantwortung. Es ist nicht meine Schuld, dass es hierher gekommen ist. Es ist nicht Joes Schuld. Es ist Chinas Schuld.»

«Wir kämpfen dagegen, und wir kämpfen intensiv.»

«Immer mehr Menschen geht es besser.»

Biden zu Corona:

«Niemand, der für so viele Todesfälle verantwortlich ist, darf Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika bleiben.»

«Er sagt, wir lernen, damit zu leben. Menschen lernen, damit zu sterben.»

«Wir werden durch einen dunklen Winter gehen - und er hat keinen Plan.»

Biden zu Trumps Aussage, er habe ein gutes Verhältnis zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un:

«Und wir hatten ein gutes Verhältnis zu Hitler, bevor er in Europa einfiel.»

Biden zum Thema Rassismus:

«Es ist eine Tatsache, dass es in den USA strukturellen Rassismus gibt.»

«Er (Trump) gießt in jedes einzelne rassistische Feuer Öl.»

Trump zum Thema Rassismus:

«Ich bin die am wenigsten rassistische Person in diesem Raum.»

Trump zu Korruptionsvorwürfen gegen Biden:

«Ich mache kein Geld mit China, Sie schon. Ich mache kein Geld mit der Ukraine, Sie schon.»

Biden zu Korruptionsvorwürfen:

«Ich habe niemals in meinem Leben einen Penny von einer ausländischen Quelle angenommen.»

«Sie haben kein einziges Jahr ihre Steuererklärungen herausgegeben.»

«Was haben Sie zu verbergen?»

Trump zum Vorwurf der Steuervermeidung:

«Ich habe Abermillionen Dollar an Steuern vorab gezahlt.»

Trump zur Migrationspolitik:

«Wir haben jetzt eine stärkere Grenze als je zuvor.»

(Trump verwies auf die Mauer, die er an der Grenze zu Mexiko bauen lässt)

Biden zur Gesundheitspolitik:

«Jeder sollte das Recht auf eine bezahlbare Gesundheitsversorgung haben.»

Trump zu den hohen Spendeneinnahmen der Demokraten:

«Ich könnte Eure Rekorde wegpusten, wie es niemand für möglich halten würde.»

«Wir brauchen keine Geld. Wir haben jede Menge Geld.»

Biden zur Einmischung in die US-Wahlen:

«Jedes Land, das sich einmischt, wird einen Preis bezahlen, weil es unsere Souveränität verletzt.»

Trump zur Wahleinmischung:

«Es gibt niemanden, der härter gegen Russland eingestellt ist als Donald Trump.»

Trump zu Bidens Wahlversprechen, einen Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien zu schaffen:

«Im Grunde genommen, was er sagt ist, dass er die Ölindustrie zerstören wird. Texas, wirst du dich daran erinnern? Pennsylvania, Oklahoma, Ohio, werdet Ihr euch daran erinnern?

Trump zu Wind- und Solarenergie:

«Ich weiß mehr über Wind als du. Sie (Windräder) sind extrem teuer, töten alle Vögel, sie sind sehr sporadisch, es gibt eine Menge Probleme und sie werden zufällig in Deutschland oder China hergestellt.»

Biden zur Frage, was er bei der Amtseinführung den Amerikanern sagen würde, die nicht für ihn gestimmt haben:

«Ich werde sagen: Ich bin ein amerikanischer Präsident, ich vertrete euch alle, ob ihr für oder gegen mich gestimmt habt.»

Trumps Antwort auf die Frage:

«Ich senke die Steuern, und er möchte die Steuern für alle erhöhen, und er möchte neue gesetzliche Regulierungen erlassen.»

«Wenn er in das Amt kommt, werden Sie eine Depression erleben, wie Sie sie nie zuvor gesehen haben. Ihre 401(k)s (Pensionspläne) werden zur Hölle fahren, und es wird ein sehr, sehr trauriger Tag für dieses Land.»


Biden verspricht Wählern kostenlose Corona-Impfung

WILMINGTON: Eine Impfung gegen das Coronavirus soll nach Willen des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden für alle Menschen in den USA kostenlos sein. Auch für Bürger ohne Krankenversicherung müsse die Regierung eine kostenfreie Schutzimpfung garantieren, sagte Biden am Freitag in Wilmington im Bundesstaat Delaware. In den USA sind Millionen Menschen aus Kostengründen nicht krankenversichert. Experten hoffen, dass es im kommenden Jahr einen allgemein verfügbaren Impfstoff geben wird.

Der Demokrat Biden erneuerte seine Kritik am Krisenmanagement von Präsident Donald Trump. «Er hat Amerika aufgegeben», sagte der 77-Jährige. Der Republikaner habe immer noch keinen schlüssigen Plan, die Pandemie einzudämmen. «Er will nur, dass wir angesichts der schrecklichen Todeszahlen und dem Schmerz für so viele Amerikaner abstumpfen und resignieren», sagte Biden. Er tritt bei der Wahl am 3. November gegen Trump an.

Biden stellte am Freitag erneut seinen Plan vor, um die Pandemie einzudämmen. Unter anderem will Biden im Fall eines Wahlsiegs die Kapazität für Corona-Tests massiv ausbauen, sich im ganzen Land für das verpflichtende Tragen von Masken einsetzen und die heimische Produktion von Schutzkleidung deutlich ausbauen.

Insgesamt gibt es Daten der Universität Johns Hopkins zufolge in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, seit Beginn der Pandemie rund 8,4 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen. Gut 223.000 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der Neuinfektionen steigt auch in den USA seit Tagen wieder an. Am Donnerstag allein waren der Universität Johns Hopkins zufolge knapp 72.000 positive Tests gemeldet worden.


Viel Lob für Moderatorin der Fernsehdebatte Trump-Biden

NASHVILLE: Die Journalistin Kristen Welker hat es geschafft, die Streithähne zu zähmen: Nach der Fernsehdebatte zur US-Präsidentschaftswahl prasselte jede Menge Lob in den sozialen Netzwerken auf die 44 Jahre alte Moderatorin ein. Anders als bei der ersten TV-Diskussion zwischen Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden verlief das Aufeinandertreffen am Donnerstag in Nashville (Tennessee) in geordneten Bahnen.

Dafür gab es auch Anerkennung vom Moderator der ersten TV-Debatte Ende September, Chris Wallace. «Ich bin neidisch», sagte der Kommentator des Senders Fox News der Zeitung «New York Times».

Mit klaren Ansagen verschaffte sich die Journalistin von NBC News von Anfang an Respekt. «Bitte sprechen Sie einer nach dem anderen», ermahnte sie beispielsweise. Welker kennt den Politik-Betrieb in Washington perfekt, sie arbeitet als Korrespondentin im Weißen Haus.

Die erste Fernsehdebatte war davon geprägt, dass sich die beiden Kandidaten ständig ins Wort fielen; vor allem Trump hatte damals wiederholt den Kandidaten der Demokratischen Partei unterbrochen.

Vor der Debatte am Donnerstag hatte Trump Welker noch als «total parteiisch» kritisiert und sie eine «radikale linke Demokratin» genannt.

In den eineinhalb Stunden der aus Nashville übertragenen Fernsehdiskussion fügte er sich aber ihren Weisungen. Die Moderatorin ließ den Diskussionen ihren Lauf, griff aber auch mehrfach ebenso höflich wie bestimmt ein, um die Debatte zum nächsten Thema zu bringen.


Trump spottet in Schalte mit Israel und Sudan über Biden

WASHINGTON: Kurz vor der Wahl in den USA hat Präsident Donald Trump bei einer Telefonkonferenz mit den Regierungen des Sudans und Israels über seinen Herausforderer Joe Biden gespottet. Vor Journalisten verkündete Trump während der Schalte am Freitag im Weißen Haus, dass sich der Sudan und Israel unter seiner Vermittlung auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt hätten. «Denkst Du, Sleepy Joe hätte diesen Deal machen können, Bibi?», fragte Trump Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. «Das glaube ich nicht.» Netanjahu antwortete diplomatisch: «Wir schätzen die Hilfe für Frieden von jedem in Amerika.» Zur selben Zeit waren der Ministerpräsident des Sudan, Abdullah Hamduk, und der Vorsitzende des Souveränen Rates des Landes, Abdel Fattah Burhan, in der Leitung.

Der Republikaner Trump (74) verspottet seinen 77-jährigen demokratischen Herausforderer Biden regelmäßig als «Sleepy Joe» («Schläfriger Joe»). Trump unterstellt dem früheren Vizepräsidenten Biden immer wieder mangelnde körperliche und geistige Fitness und zweifelt öffentlich an, ob er dem Präsidentenamt gewachsen sei. In Umfragen vor der Wahl am 3. November liegt Biden vor Trump.


Biden: Neue Jobs durch Klimawandel - Trump: Zerstörung der Wirtschaft

NASHVILLE: US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden will den Klimawandel für die Schaffung neuer Jobs in den USA nutzen. «Wir können wachsen und sauberer sein, wenn wir den Weg gehen, den ich vorschlage», sagte Biden bei der letzten TV-Debatte gegen Amtsinhaber Donald Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) in Nashville. Biden versprach dabei 18,6 Millionen neue Jobs, ein Programm, um Häuser energieeffizienter zu machen und 50.000 Ladestation für Elektroautos an amerikanischen Highways.

Trump lobte dagegen seinen eigene Umwelt-Bilanz und warf Biden vor, mit der Abkehr von fossilen Brennstoffen der Ökonomie zu schaden: «Wenn Sie die Wirtschaft kaputt machen wollen, müssen Sie die Ölindustrie abschaffen.» Er werde nicht Abermillionen von Jobs und Tausende von Unternehmen für das Pariser Klimaabkommen opfern. Die Trump-Regierung hatte sich aus dem internationalen Pakt zurückgezogen.

Trump hatte sich in der Vergangenheit mehrfach skeptisch dazu geäußert, ob es den Klimawandel überhaupt gibt und falls ja, ob er vom Menschen verursacht ist. Die USA sind einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Bei der ersten TV-Debatte Ende September hatte der Präsident allerdings eingeräumt, dass er «in einem gewissen Ausmaß» glaube, dass Umweltverschmutzung und Treibhausgase zur Erderwärmung beitrügen. Trump wirft Biden vor, dass dessen Umweltschutzpläne unbezahlbar wären. Biden hat angekündigt, den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen rückgängig zu machen.


Fracking ist Reizthema im US-Wahlkampf

NASHVILLE: Mit Blick auf die Stimmen im besonders hart umkämpften US-Staat Pennsylvania hat US-Präsident Donald Trump seinem Herausforderer Joe Biden vorgeworfen, sich gegen die umstrittene Ölfördertechnik Fracking zu stellen. «Er ist gegen Fracking», sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) in der zweiten und letzten Fernsehdebatte vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November.

Biden wies dies zurück und sagte, er sei zwar dagegen, neue Genehmigungen für Fracking-Projekte auf bundeseigenem Land zu erteilen. Bei bestehenden Projekten werde es aber darauf ankommen, Emissionen aus dieser Art der Förderung einzufangen. Dafür müsse in zusätzliche Techniken investiert werden.

Mit Fracking (Hydraulic Fracturing) wird vor allem in Pennsylvania, im Nordosten der USA, die Öl- und Gasförderung vorangetrieben. Dabei wird unter hohem Druck eine Flüssigkeit in den Boden gepresst, um das Gestein durchlässiger zu machen und Öl sowie Gas fördern zu können. Kritiker warnen, dass dabei das Grundwasser gefährdet wird.


Biden kritisiert anhaltenden strukturellen Rassismus in den USA

NASHVILLE: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den weiterhin anhaltenden strukturellen Rassismus in den USA kritisiert. In den Vereinigten Staaten herrsche immer noch nicht völlige Gleichheit, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) im zweiten und letzten TV-Duell mit Präsident Donald Trump. «Es ist eine Tatsache, dass es in den USA strukturellen Rassismus gibt», sagte er. Biden warf Trump vor, Rassismus noch weiter Vorschub zu leisten. «Er gießt in jedes einzelne rassistische Feuer Öl», sagte Biden.

Trump wiederum behauptete, er habe so viel für Afroamerikaner und Schwarze getan wie kein anderer Präsident vor ihm, höchstens mit der Ausnahme von Abraham Lincoln. «Ich bin die am wenigsten rassistische Person in diesem Raum», sagte Trump. Der Präsident weist die Idee, dass es in den USA strukturellen Rassismus gibt, zurück. Er spricht zum Beispiel bei Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze von bedauernswerten Einzelfällen.


Trump verteidigt bei TV-Duell seine umstrittene Migrationspolitik

NASHVILLE: US-Präsident Donald Trump hat beim letzten TV-Duell gegen seinen Herausforderer Joe Biden seine harte Migrationspolitik gegen Kritik verteidigt. Trump wurde in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Medienberichte angesprochen, wonach infolge seiner Null-Toleranz-Politik an der Grenze zu Mexiko im Sommer 2018 immer noch mehr als 500 Kinder von ihren Eltern getrennt seien. Trump sagte, diese Kinder seien von Migranten dafür missbraucht worden, illegal in die USA zu kommen. Er verwies auf die Mauer, die er an der Grenze bauen lässt, und sagte: «Wir haben jetzt eine stärkere Grenze als je zuvor.»

Biden warf Trump vor, die Kinder beim Grenzübertritt als Abschreckungsmaßnahme von ihren Eltern getrennt haben zu lassen. Kinder von Eltern zu trennen, «verstößt gegen jede Auffassung davon, wer wir als Nation sind». Trumps Null-Toleranz-Politik bei illegaler Einwanderung über die Grenze aus Mexiko führte im Sommer 2018 zur Trennung von zahlreichen Kindern von ihren Eltern. Es kam es zu dramatischen Szenen in den USA, als kleine Kinder alleine in Sammellager gesperrt wurden. Trump wirbt im Wahlkampf mit seinem harten Kurs gegen illegale Migration.


Trump und Biden streiten über Krankenversicherung

NASHVILLE: In einem heftigen Wortgefecht haben die beiden Kandidaten der US-Präsidentschaftswahl über die Zukunft der Gesundheitsversorgung gestritten. Amtsinhaber Donald Trump warf seinem Herausforderer Joe Biden in der Fernsehdebatte am Donnerstag (Ortszeit) vor, eine «sozialistische Medizin» anzustreben. Er hingegen wolle das von seinem Vorgänger Barack Obama eingeführte und als «Obamacare» bezeichnete System der Krankenversicherung und Pflege abschaffen und «eine wunderschöne neue Gesundheitsversorgung» einführen, die auch die Zustimmung im Kongress finden werde.

«Jeder sollte das Recht auf eine bezahlbare Gesundheitsversorgung haben», sagte Biden. Dabei solle es die Wahl geben zwischen einer Privatversicherung und der Option auf eine öffentliche Versorgung. Das von ihm geplante System einer «Bidencare» solle auch erschwingliche Presse für Arzneimittel ermöglich. Das habe nichts mit Sozialismus zu tun oder den Plänen von anderen demokratischen Politikern wie Bernie Sanders zu tun. Mit Blick auf die Vorwahlen in der eigenen Partei sagte Biden: «Ich habe diese Leute geschlagen, weil ich anderer Meinung als sie war.»


Biden zieht angesichts von Trumps Außenpolitik Hitler-Vergleich

NASHVILLE: US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der TV-Debatte gegen Amtsinhaber Donald Trump mit einem Hitler-Vergleich wegen dessen Beziehung zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un für Aufsehen gesorgt. Trump war gerade dabei, über sein «gutes Verhältnis» mit dem Autokraten und Regierungschefs anderer Länder zu reden, als Biden entgegnete: «Und wir hatten ein gutes Verhältnis zu Hitler, bevor er in Europa einfiel.» Biden wollte damit klarmachen, dass er Trumps Kurs gegenüber autoritären Herrschern für zu weich und damit für eine Gefahr für den internationalen Frieden hält.

Trump traf sich mehrfach mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, um das Land zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms zu bewegen. Dies ist bislang nicht gelungen.


Trump: Meine Korea-Politik hat Millionen Leben gerettet

NASHVILLE: US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben einen Krieg mit Nordkorea verhindert. Ohne seine Politik des Dialogs wären bei einem Krieg «Millionen Menschen» gestorben, behauptete Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im zweiten und letzten TV-Duell mit seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Von der Vorgängerregierung unter Präsident Barack Obama und Vizepräsident Biden habe er in Sachen Nordkorea eine «Schweinerei» geerbt, sagte Trump. Jetzt hätten beide Länder «ein sehr gutes Verhältnis».

Trump traf sich mehrfach mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, um das Land zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms zu bewegen. Dies ist bislang nicht gelungen.

Biden warf Trump vor, Kim mit seinen Treffen «Legitimation» verliehen zu haben. Durch seine Treffen habe er Nordkorea Zeit verschafft, das eigene Waffenprogramm noch weiter zu entwickeln. Inzwischen habe Nordkorea «viel gefährlichere Raketen, die das US-Festland erreichen können», sagte Biden. Kim sei ein «Gangster», fügte er hinzu, mit dem man sich nicht ohne klare Bedingungen treffen könne.


Trump: Ich könnte viel mehr Geld für Wahlkampf besorgen

WASHINGTON: In der letzten TV-Debatte vor der US-Präsidentenwahl hat Amtsinhaber Donald Trump angesichts der niedrigen Einnahmen seines Wahlkampfteams behauptet, dass er nicht mehr Geld brauche. «Ich könnte Eure Rekorde wegpusten, wie es niemand für möglich halten würde», sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) mit Blick auf die Monat für Monat hohen Spendeneinnahmen der Demokraten. «Wir brauchen keine Geld. Wir haben jede Menge Geld.»

Trumps Wahlkampfteam beendete den September mit 63 Millionen Dollar in der Kasse, während Biden auf gut 177 Millionen kam. Trump hielt Biden vor er bekomme große Summen von Wall-Street-Unternehmen. Biden konterte, die durchschnittliche Spende für seinen Wahlkampf liege bei 43 Dollar.


Biden warnt Ausland vor Einmischung in US-Wahlen

NASHVILLE: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat ausländische Regierungen vor einer Einmischung in die US-Wahlen gewarnt. «Jedes Land, das sich einmischt, wird einen Preis bezahlen, weil es unsere Souveränität verletzt», sagte der ehemalige US-Vizepräsident am Donnerstag (Ortszeit) während der zweiten und letzten Fernsehdebatte vor der Präsidentschaftswahl am 3. November.

Biden warf Trump vor, nicht entschieden genug auf Einmischungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu reagieren. «Ich weiß nicht, warum der Präsident das nicht will.» Trump erwiderte, er habe doch Panzerabwehrwaffen an die Ukraine geliefert. «Es gibt niemanden, der härter gegen Russland eingestellt ist als Donald Trump.»

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Ingo Kerp 24.10.20 13:52
Ein nettes Gespräch und ein relativ gesittetes dazu, allerdings ohne das etwas Neues dabei herauskam. Außerdem wird es keinen Wähler umgestimmt haben, insofern war es relativ überflüssig, knapp 2 Wochen vor dem Wahltermin so ein Treffen zu veranstalten. Nach dem 3.11. wird es erst interessant.