Kein Bericht über Demonstrationen

Kein Bericht über Demonstrationen

Ein Leser bemängelt, dass keine Nachricht über die landesweiten Demonstrationen gegen die thailändische Regierung am Vortag im Nachrichten-Newsletter DER FARANG vom 9. August 2021 enthalten war:

Werte Redaktion, können Sie mir und den andern Lesern des DER FARANG bitte erläutern, warum in der heutigen Ausgabe des Newsletter (Anm. d. Red.: 9. August 2021) die am vergangenen Wochenende durchgeführten Demos gegen die Regierung – insbesondere gegen Premierminister Prayut Chan-o-cha – in Bangkok, Pattaya, Surin usw. mit keinem Wort erwähnt wurden? Vor allem über die Vorkommnisse in Pattaya, wo es ja offenbar ganz interessante Aspekte über die Zusammenschlüsse gegeben haben soll. Ich meinerseits erachte es als die Pflicht eines „unabhängigen“ Blattes für Deutschsprachige, über solche Angelegenheiten zu recherchieren und offen und objektiv darüber zu berichten und die Leserschaft zu informieren! Etliche Tage danach aus einem Agenturbericht Gegebenheiten und Vorkommnisse zu kopieren, ist leider nicht das, was eine interessierte Leserschaft sich wünscht und von einem „renommierten“ Blatt erwartet.

Besten Dank für Ihre Kenntnisnahme und Ihre Stellungnahme.

Hans Jürg Kuster

Anm. d. Red.: Sehr geehrter Herr Kuster, vielen Dank für Ihre Kritik und Ihr Interesse an unserem Magazin DER FARANG. Auch wenn im besagten Newsletter vom 9. August 2021 keine Nachricht über die landesweiten regierungskritischen Demonstrationen enthalten waren, berichten wir regelmäßig, wenn es die Situation erfordert sogar täglich, im Newsportal www.der-farang.com über die Kundgebungen der Regimekritiker.

Jedoch zwingt uns die aktuelle strenge Zensur durch die thailändische Regierung, dass wir als ein ausländisches Magazin für Urlauber und Residenten in Thailand – mit Geschäftssitz in Pattaya/ Thailand – nicht zu umfangreich über politische Konflikte in unserem Gastland berichten, wie sich das ein bestimmter Teil unserer Leserschaft wünschen würde.

Regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen unseres Medienbetriebs seitens der thailändischen Behörden bestätigen uns zudem immer wieder auf ein Neues, dass eine intensive politische Berichterstattung für uns problemtisch ausfallen könnte. Als eines der wenigen lizenzierten ausländischen Magazine in Thailand, das über einen Redaktionssitz sowie über ein Medienhaus samt Mitarbeitern/-innen verfügt, tragen wir für alle unsere Mitarbeiter/-innen eine große Verantwortung – im Hinblick auf die derzeitige Covid-19-Krise und ihre Auswirkungen auf den thailändischen Arbeitsmarkt sogar mehr als je zuvor.

Wie die meisten Medienunternehmen auf der Welt sind auch wir in unterschiedlichem Umfang auf die Berichterstattung von Presseagenturen angewiesen, die wir als Ergänzung zu unserer eigenen Lokalberichterstattung aus Thailand betrachten. Anders verhält es sich bei den Auslandsnachrichten, bei denen wir auf Agenturberichte angewiesen sind, da wir nicht auf der ganzen Welt Korres­pondenten verpflichten können. Deshalb sind wir Lizenznehmer für Medieninhalte der Deutschen Presse-Agentur GmbH (dpa).

Die Redaktion bittet um Verständnis, dass DER FARANG im Hinblick auf die strenge Medienzensur durch die thailändische Regierung kein völlig „unabhängiges“ Magazin ist. Stattdessen schreiben wir uns auf die Fahne, dass wir das „größte deutschsprachige Magazin für Urlauber und Residenten in Thailand“ sind!

Mit freundlichen Grüßen – und bleiben Sie gesund,

Björn Jahner (Redaktionsleiter)


Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!

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