Weltsynode um ein Jahr bis Ende 2024 verlängert

Das Angelusgebet von Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Foto: epa/Angelo Carconi
Das Angelusgebet von Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Foto: epa/Angelo Carconi

ROM: Papst Franziskus hat die derzeit laufende Weltsynode zur Reform der katholischen Kirche um ein Jahr bis Ende 2024 verlängert. «Es ist notwendig, nicht in Eile zu sein», sagte er am Sonntag im Anschluss an das Angelus-Gebet vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Franziskus kündigte an, dass er die eigentlich im Herbst des nächsten Jahres als Abschluss geplante Vollversammlung der Bischöfe in zwei Sessionen aufteilen werde. Die erst soll vom 4. bis 29. Oktober 2023 stattfinden, die zweite ein Jahr später im Oktober 2024.

Vor gut einem Jahr hatte der Papst die ursprünglich auf zwei Jahre angelegte Weltsynode eröffnet. Eine Synode ist eigentlich eine Bischofsversammlung; diesmal lud der Papst aber alle Gläubigen ein, sich an dem Prozess zu beteiligen. In mehreren Phasen - zunächst lokal, dann regional, dann weltweit - soll unter den Gläubigen erörtert werden, inwieweit sich die katholische Kirche ändern müsse. Die Ergebnisse der Beratungen werden regelmäßig nach Rom geschickt.

Zum Abschluss sollen die Weltbischöfe zusammen mit Franziskus dann über neue Regeln beraten, die dann in einem Apostolischen Schreiben verankert werden. Dieses soll ein Leitfaden sein für Reformen in der Kirche, an denen sich alle Gemeinden auf der Welt orientieren können.

Franziskus berichtete, dass die erste Phase des Zuhörens bereits «zahlreiche Früchte» gebracht habe. Damit diese aber «volle Reife» erreichten, dürfe man nun nicht zu schnell vorgehen. Die Synode sei keine Event, sondern ein Prozess, hieß auf der Synoden-Homepage.

Der Papst möchte unter anderem Laien und Frauen stärker in die Kirche einbinden. Das hatte er schon bei der Eröffnung im Oktober 2021 gesagt.

Die vatikanische Weltsynode ist etwas anderes als der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Die deutschen Reformideen gehen der Kurie in Rom in vielen Bereichen zu weit. Immer wieder gibt es teils scharfe Kritik aus dem Vatikan am Vorgehen der Deutschen.

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