Kaspersky verlegt Kundendaten in die Schweiz

Die russische Cyber-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab in Moskau. Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Die russische Cyber-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab in Moskau. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

MOSKAU (dpa) - Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky wird nach US-Spionagevorwürfen die Daten von Kunden unter anderem aus Europa und Nordamerika von Russland in die Schweiz verlegen.

Ein neues Rechenzentrum in Zürich solle dafür bis Ende 2019 eingerichtet werden, wie Kaspersky am Dienstag ankündigte. Zudem werde die Produktion der gebrauchsfertigen Software noch in diesem Jahr nach Zürich verlagert. Das neue Rechenzentrum will Kaspersky von unabhängigen Kontrolleuren beaufsichtigen lassen. Dort sollen auch Daten von Kunden aus Singapur, Australien, Japan und Su?dkorea gespeichert und verarbeitet werden. Weitere Länder würden folgen, hieß es.

Kaspersky war im vergangenen Herbst unter Druck geraten, nachdem es in US-Medienberichten hieß, die Firma habe eine Rolle dabei gespielt, dass geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA in die Hände russischer Geheimdienste geraten seien. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes hatte die geheime Software regelwidrig auf seinem privaten Computer geladen, auf dem auch Kaspersky-Sicherheitssoftware lief. Kaspersky räumte damals ein, dass die Angriffsprogramme dadurch auf den Servern der Firma in Moskau gelandet seien. Man habe sie jedoch mit niemandem geteilt und gelöscht, erklärte Gründer und Chef Eugene Kaspersky. Dennoch wurden Kaspersky-Programme von Computern in US-Behörden verbannt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Peter Drescher 17.05.18 11:06
Hahaha, die Amis mal wieder.
Wenn ich eine Virensoftware auf meinem Rechner installiert habe, und diese findet einen Virus oder eben Schadsoftware, dann ist es die Aufgabe des Schutzprogrammes diese gefundene Schadsoftware in die Hauptliste der Schadprogramme mit auf zu nehmen und dann mit allen Kunden zu teilen.
Doof ist nur wenn es sich bei der Schadsoftware um einen NSA Virus handelt. Dumm gelaufen.
Der kluge NSA Mitarbeiter wird schon wissen warum er einen russischen Virenscanner auf seinem privaten Rechner hat und eben keinen der westlichen Welt. Der mag sich halt auch nicht gerne ungefragt, ungenehmigt und moralisch verwerflich von seinen eigenen Leuten ausspionieren lassen.
Tja, nun wird KASPERSKY das vorgeworfen das zu tun wozu sie da sind.
Unterscheiden in NSA - Virus = guter Virus, alle anderen Vieren = böse, kann das Programm wohl nicht.
Na ja, die Amis halt mal wieder, die jeden und alle ausspionieren wollen, aber die so bösen Russen da einfach nicht mitspielen. Von je her waren mir die russischen Vierenscanner, allen voran CureIt von Dr.Web am liebsten. Das ist ein russischer Virenerkenner der so ziemlich alles findet. Erstaunlich was der so alles findet.
Wenn die Kundendaten in die Schweiz verleget werden, so ist dies das wohl beste was man für die KASPERSKY Kunden machen kann, da dann das Schweizer Gesetz zum Kundendatenschutz gilt. Dies ist eines der besten und sichersten weltweit und auch für die NSA wird es dan schwerer an diese Daten heran zu kommen. GUT GEMACHT KASPERSKY