Kaschmir-Krise: Pakistan schließt militärische Option aus

Foto: epa/T. Mughal
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ISLAMABAD (dpa) - Pakistan hat eine militärische Reaktion auf die umstrittene Aufhebung des Sonderstatus für die indisch-kontrollierte Kaschmir-Region ausgeschlossen. Man prüfe politische, diplomatische und rechtliche Optionen, sagte Außenminister Shah Mehmood Qureshi bei einer Pressekonferenz in Islamabad am Donnerstag. «Eine militärische Reaktion prüfen wir nicht», sagte Qureshi. Islamabad werde sich bald an den UN-Sicherheitsrat wenden und würde auch eine Vermittlung etwa der Europäischen Union in dem Konflikt begrüßen.

Der Luftraum über Pakistan solle geöffnet bleiben. Auch bei dem geplanten Kartarpur-Grenzkorridor solle es bleiben, sagte Qureshi. Dieser soll indischen Anhängern des Sikh-Glaubens den Besuch eines ihrer heiligsten Schreine im pakistanischen Kartarpur Sahib erleichtern. Eine Eröffnung ist für Herbst geplant. Wenige Stunden davor hatte Eisenbahnminister Sheikh Rashid Ahmed erklärt, die einzige Zugverbindung nach Indien werde vorübergehend eingestellt.

Am Mittwoch hatte das Nationale Sicherheitskomitee mitgeteilt, Islamabad werde seine diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarland erheblich einschränken. Zudem wolle man den bilateralen Handel mit Indien aussetzen und bilaterale Abkommen überprüfen.

Die indische Regierung hatte der Region Jammu und Kaschmir vor wenigen Tagen den Sonderstatus entzogen, der der Region unter anderem eine eigene Verfassung und eine eigene Flagge garantierte. Pakistan beansprucht das Gebiet auch und bezeichnete die Aufhebung des Status als «illegal». Seitdem Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die gesamte Herrschaft über Kaschmir, zwei Kriege wurden deswegen bereits geführt. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

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