Kaschmir-Konflikt - Ausgangssperre für islamisches Fest gelockert

SRINAGAR (dpa) - Zum islamischen Opferfest Eid al-Adha hat die indische Polizei eine im Konflikt um die Autonomie der indischen Region Kaschmir verhängte Ausgangssperre gelockert. Muslime durften das wichtigste islamische Fest am Montag in kleineren Moscheen feiern, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bei den Feierlichkeiten blieb es nach Angaben indischer Behörden friedlich.

Die indische Regierung hatte der Region Jammu und Kaschmir Anfang vergangener Woche den Autonomiestatus entzogen, ohne die Bevölkerung des Gebiets vorher zu fragen oder sie darüber zu informieren. Derzeit kontrollieren Zehntausende Soldaten das Himalaya-Gebiet, auch um Proteste gegen das Vorgehen der Regierung in Neu Delhi zu verhindern.

Premierminister Narendra Modi will mit der Aufhebung des Sonderstatus das Kaschmir-Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Die bisherige Autonomieregelung sicherte der indischen Kaschmir-Region unter anderem eine eigene Verfassung und Flagge sowie weitgehende Kompetenzen zu - mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik sowie der Telekommunikation.

Das Vorgehen Indiens hatte auch zu einer Krise mit dem Nachbarland Pakistan geführt, das die Region ebenfalls beansprucht. Die Erzfeinde streiten sich schon seit mehr als 70 Jahren darum. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

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